Letzte Aktualisierung: um 18:34 Uhr

Wet-Lease

Austrian Airlines holt sich noch eine ATR 72 von Braathens

Zuwachs für die beiden ATR 72 bei der österreichischen Fluglinie: Im Winter nutzt Austrian Airlines einen dritten Turbopropflieger von Braathens.

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Zum Abschied gab es 2021 eine Sonderbemalung: Pfiat di, Dash! stand auf der letzten Dash 8 von Austrian Airlines. Ende Mai führte die Maschine mit der Kennung OE-LGI den letzten Flug von Wien nach Innsbruck durch. Damit beendete die österreichische Fluggesellschaft nach rund 40 Jahren das Kapitel der Turbopropflugzeuge. Lange hielt das Ende der Propellerflugzeuge jedoch nicht an.

Seit dem Sommerflugplan 2024 sind wieder zwei Turboprops für die Österreicher im Einsatz. Die Lufthansa-Tochter hat sich die beiden ATR 72 von Braathens im Wet-Lease beschafft. Austrian Airlines-Operativchef Michael Trestl erklärte im Februar: «Auf einigen Regionalstrecken ist die Nachfrage nach der Pandemie nicht wieder in vollem Ausmaß zurückgekehrt».

Dritte ATR kommt im Oktober

Offenbar geht man bei der Lufthansa-Tochter auch nicht davon aus, dass die Nachfrage im kommenden Winter wieder vollständig zurückkehren wird. Denn sie hat sich die Dienste einer dritten ATR 72 aus Schweden gesichert, wie eine Sprecherin der Airline gegenüber aeroTELEGRAPH bestätigt. «Wir werden im Winterflugplan unsere Zusammenarbeit mit Braathens Regional Airlines verstärken», sagt sie weiter.

Anders als bei den ersten beiden Turboprops mit den Kennzeichen SE-MKA und SE-MKI, die teilweise das kleinste eigene Flugzeug der Austrian-Flotte, die Embraer E195 mit 120 Sitzplätzen, ersetzen, wird die dritte ATR 72-600 für die Wiederaufnahme einer Verbindung genutzt. Das dritte Exemplar mit der Kennung SE-MKE wird auf der Strecke zwischen Linz und Frankfurt eingesetzt, so die Sprecherin. Der erste Flug der Maschine für die Österreicher ist für den 28. Oktober geplant.

Braathens verleast nur an Austrian

Lange war die Route nicht ausgesetzt. Austrian hatte die Verbindung erst zu diesem Sommerflugplan gestrichen. Offizieller Grund waren fehlende Flugzeuge aufgrund der Triebwerksprobleme bei Pratt & Whitney. Schon in diesem Sommer sind auf den drei Strecken von Wien nach Klagenfurt, Kosice und Leipzig ausschließlich die Braathens-Turboprops im Einsatz.

Die schwedische Regionalfluggesellschaft betreibt laut dem Luftfahrtdatenportal CH Aviation 14 ATR 72-600, von denen nur die drei Flugzeuge an Austrian Airlines verleast sind. In der Corona-Krise musste die Flugline den Betrieb zwischen zeitlich komplett einstellen und stellte einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung. Am 12. Mai 2021 startete die Airline neu. Pünktlich zum Ende der Turboprops bei den Österreichern.