Ein Jahr seit Insolvenz
Auf den Spuren von Air Berlin
Vor einem Jahr wurde das Ende von Air Berlin besiegelt. Gibt es am ehemaligen Hauptdrehkreuz Berlin-Tegel noch Hinweise auf die Fluglinie? Eine Spurensuche.
Wer zu Air-Berlin-Zeiten Tagen nach Tegel kam, wurde auf der Zufahrtsstraße von einer eigenen kleinen Abflugstafel begrüßt. Heute…
… ist von ihr nur noch der Betonsockel verblieben. Im Hintergrund machen zwei Easyjet-Leitwerke auf den neuen Platzhirsch am Berliner Flughafen aufmerksam. Sie leuchten noch nicht lange in dem auffälligen Orange.
Ein genauer Blick auf die Kanten zeigt: Das Schild trug früher das Rot der Air Berlin.
Auch woanders eignete sich Easyjet Werbeauftritte Ihres Vorgängers an.
Wo die Busse X9 und 109 halten, zeigte ein langes Werbeschild an, wohin der britische Lowcost-Anbieter ab Tegel fliegt.
Zwar haben die Maler die Kanten hier nicht ausgelassen, doch Verwitterungen zeigen bei genauem Hinsehen das altbekannte Rot. Auch hier zeigte sich der neue Werber wenig einfallsreich….
… denn auch Air Berlin warb hier mit den Reisezielen. Lediglich die Boeing 737 verschwand.
Das Terminal C und sein Vorfeld sind ehemaliges Hochheitsgebiet von Air Berlin. Wo früher ein Großteil der Flotte de rot-weißen Airline auf neue Passagiere wartete…
… tummeln sich heute die Flugzeuge des Nachfolgers.
Auch die Anzeigen beim Check-in leuchten hier jetzt in den Easyjet-Farben. Zeichen, dass hier einmal Air-Berlin-Kunden ihre Boardkarten abholten, sucht man vergebens.
Terminal A: Ein Wegweiser zeigt Reisenden, wie weit Reisende es nach New York haben. Einst war die Stadt eine der wenigen Langstreckenziele von Air Berlin. Lufthansa bediente danach kurze Zeit die Strecke, Eurowings verwarf ihre eigenen Pläne wieder. Seitdem fliegen mit Delta und United nur noch zwei Airlines aus den USA zur Metropole an der Ostküste.
Siehe da! Wer sich etwas abseits der üblichen Wege bewegt, kann im Terminal A vor einem Reisebüro tatsächlich noch das Air-Berlin-Logo erspähen.
Ums Eck herum versteckt sich sogar noch das ältere Logo des ehemaligen Platzhirschen.
Ansonsten sind im Terminal A alle Spuren verschwunden. Neben den üblichen Netzwerk-Gesellschaften zeigt sich heute vor allem Eurowings hier präsent.
Lufthansas Billigtochter übernahm ebenfalls einen großen Teil der bankrotten Airline. Während einige von Air Berlin übernommene Flugzeuge in TXL unter neuen Farben wieder munter zur Startbahn rollen….
… stehen andere auf der Nordseite nutzlos herum. Die ehemalige Air-Berlin-Tochter und jetziger Betreiber LGW, nun im Auftrag von Eurowings unterwegs, wird zur Zeit von einem Pilotenmangel geplagt und muss deshalb einige ihrer Airbus A319 auf dem Miltärteil des Flughafens parken.
Nanu? Plötzlich schwebt über Spandau ein Flugzeug in Air Berlin-Farben hinein. Tuifly stellte früher ihre Boeing 737 im Wet-Lease der Berliner Gesellschaft zur Verfügung, Zehn Monate nachdem die Airline aus Hannover wieder eigene Sache macht, sind noch nicht alle vermieteten Flugzeuge umlackiert.
Für Nostalgiker ergibt sich dadurch eine kleine Zeitreise. Abseits der neuen Lokalmatadoren geparkt, sorgt die Boeing für altbekannte Anblicke.
Wer zur Startbahn 08R rollt und auf der linken Seite sitzt, kann auf der Rollbahn ein weiters Relikt sehen. Noch immer zeigen Tafeln, wer hier früher seine Flotte in Schuss hielt.
Für weitere Spuren müssen wir TXL nun verlassen, doch wir werden schnell wieder fündig.
Am Saatwinkler Damm, von wo aus viele Passagiere per Bus, Taxi und Auto den Flughafen anfahren, prangt an der ehemaligen Zentrale noch immer das Firmenlogo.
Die Klingelschilder sind im vorderen Gebäude bereits verschwunden. Ein Hinweis für Lieferanten und ein vergessenes Plakat, welches die Business-Class bewirbt, erinnert daran, dass hier früher die Fäden der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft gezogen wurden.
Im hinteren Gebäude entdecken wir nicht viel, aber wenigstens dann doch noch übrig gebliebene Klingelschilder. Wer genau hinschaut entdeckt, dass sich Mitarbeiter diese mit einem Herchensticker etwas aufgehübscht haben.
Wenige Hundert Meter weiter fahren Taxis an einem Zeugnis aus unbesorgteren Zeiten vorbei. In Anlehnung auf Barack Obamas legendären Wahlspruch, zierte ein „Yes we fly USA“ die ehemalige Gerätehalle und bewarb Flüge in die Vereinigten Staaten.
Nicht weniger pathetisch: Ganz links am Zaun steht ein originales Stück der Berliner Mauer, Air Berlin lies ihr Logo samt den Spruch «Freiheit braucht Flügel» darauf malen.
Auch in Schönefeld lässt sich erahnen, das Air Berlin am geplanten Hauptflughafen einiges vorhatte.
Auf der westlichen Seite des zukünftigen BER stand bereits eine neue Wartungshalle. Den Tag der kompletten Inbetriebnahme erlebt Air Berlin nicht mehr. Der Hangar steht heute leer
Wer zu Air-Berlin-Zeiten Tagen nach Tegel kam, wurde auf der Zufahrtsstraße von einer eigenen kleinen Abflugstafel begrüßt. Heute…
… ist von ihr nur noch der Betonsockel verblieben. Im Hintergrund machen zwei Easyjet-Leitwerke auf den neuen Platzhirsch am Berliner Flughafen aufmerksam. Sie leuchten noch nicht lange in dem auffälligen Orange.
Ein genauer Blick auf die Kanten zeigt: Das Schild trug früher das Rot der Air Berlin.
Auch woanders eignete sich Easyjet Werbeauftritte Ihres Vorgängers an.
Wo die Busse X9 und 109 halten, zeigte ein langes Werbeschild an, wohin der britische Lowcost-Anbieter ab Tegel fliegt.
Zwar haben die Maler die Kanten hier nicht ausgelassen, doch Verwitterungen zeigen bei genauem Hinsehen das altbekannte Rot. Auch hier zeigte sich der neue Werber wenig einfallsreich….
… denn auch Air Berlin warb hier mit den Reisezielen. Lediglich die Boeing 737 verschwand.
Das Terminal C und sein Vorfeld sind ehemaliges Hochheitsgebiet von Air Berlin. Wo früher ein Großteil der Flotte de rot-weißen Airline auf neue Passagiere wartete…
… tummeln sich heute die Flugzeuge des Nachfolgers.
Auch die Anzeigen beim Check-in leuchten hier jetzt in den Easyjet-Farben. Zeichen, dass hier einmal Air-Berlin-Kunden ihre Boardkarten abholten, sucht man vergebens.
Terminal A: Ein Wegweiser zeigt Reisenden, wie weit Reisende es nach New York haben. Einst war die Stadt eine der wenigen Langstreckenziele von Air Berlin. Lufthansa bediente danach kurze Zeit die Strecke, Eurowings verwarf ihre eigenen Pläne wieder. Seitdem fliegen mit Delta und United nur noch zwei Airlines aus den USA zur Metropole an der Ostküste.
Siehe da! Wer sich etwas abseits der üblichen Wege bewegt, kann im Terminal A vor einem Reisebüro tatsächlich noch das Air-Berlin-Logo erspähen.
Ums Eck herum versteckt sich sogar noch das ältere Logo des ehemaligen Platzhirschen.
Ansonsten sind im Terminal A alle Spuren verschwunden. Neben den üblichen Netzwerk-Gesellschaften zeigt sich heute vor allem Eurowings hier präsent.
Lufthansas Billigtochter übernahm ebenfalls einen großen Teil der bankrotten Airline. Während einige von Air Berlin übernommene Flugzeuge in TXL unter neuen Farben wieder munter zur Startbahn rollen….
… stehen andere auf der Nordseite nutzlos herum. Die ehemalige Air-Berlin-Tochter und jetziger Betreiber LGW, nun im Auftrag von Eurowings unterwegs, wird zur Zeit von einem Pilotenmangel geplagt und muss deshalb einige ihrer Airbus A319 auf dem Miltärteil des Flughafens parken.
Nanu? Plötzlich schwebt über Spandau ein Flugzeug in Air Berlin-Farben hinein. Tuifly stellte früher ihre Boeing 737 im Wet-Lease der Berliner Gesellschaft zur Verfügung, Zehn Monate nachdem die Airline aus Hannover wieder eigene Sache macht, sind noch nicht alle vermieteten Flugzeuge umlackiert.
Für Nostalgiker ergibt sich dadurch eine kleine Zeitreise. Abseits der neuen Lokalmatadoren geparkt, sorgt die Boeing für altbekannte Anblicke.
Wer zur Startbahn 08R rollt und auf der linken Seite sitzt, kann auf der Rollbahn ein weiters Relikt sehen. Noch immer zeigen Tafeln, wer hier früher seine Flotte in Schuss hielt.
Für weitere Spuren müssen wir TXL nun verlassen, doch wir werden schnell wieder fündig.
Am Saatwinkler Damm, von wo aus viele Passagiere per Bus, Taxi und Auto den Flughafen anfahren, prangt an der ehemaligen Zentrale noch immer das Firmenlogo.
Die Klingelschilder sind im vorderen Gebäude bereits verschwunden. Ein Hinweis für Lieferanten und ein vergessenes Plakat, welches die Business-Class bewirbt, erinnert daran, dass hier früher die Fäden der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft gezogen wurden.
Im hinteren Gebäude entdecken wir nicht viel, aber wenigstens dann doch noch übrig gebliebene Klingelschilder. Wer genau hinschaut entdeckt, dass sich Mitarbeiter diese mit einem Herchensticker etwas aufgehübscht haben.
Wenige Hundert Meter weiter fahren Taxis an einem Zeugnis aus unbesorgteren Zeiten vorbei. In Anlehnung auf Barack Obamas legendären Wahlspruch, zierte ein „Yes we fly USA“ die ehemalige Gerätehalle und bewarb Flüge in die Vereinigten Staaten.
Nicht weniger pathetisch: Ganz links am Zaun steht ein originales Stück der Berliner Mauer, Air Berlin lies ihr Logo samt den Spruch «Freiheit braucht Flügel» darauf malen.
Auch in Schönefeld lässt sich erahnen, das Air Berlin am geplanten Hauptflughafen einiges vorhatte.
Auf der westlichen Seite des zukünftigen BER stand bereits eine neue Wartungshalle. Den Tag der kompletten Inbetriebnahme erlebt Air Berlin nicht mehr. Der Hangar steht heute leer
Täglich trugen die Flugzeuge von Air Berlin den Namen der deutschen Hauptstadt durch ganz Europa – und in die Welt. In Berlin hatte die ehemals zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft auch ihre Heimat. Sie betrieb am Flughafen Tegel ihr größtes Drehkreuz. Unweit vom kleinen Stadtflughafen befand sich die Firmenzentrale.
Vor einem Jahr wurden die Träume abrupt zerstört, die hier einst geschmiedet wurden. Air Berlin meldete am 15. August 2017 Insolvenz an. Ende Oktober beförderten dann Air Berlin-Flieger zum letzten Male Passagiere. Es sollte es nicht lange dauern, ehe das Rot-Weiß als dominierende Farbe verschwinden sollte.
Mit einem Hopser nach Schönefeld
Bereits am nächsten Tag wurden viele Flugzeuge nach einem kurzen Hopser in Schönefeld vor dem entstehenden neuen Airport BER zwischengeparkt, bevor sie zurück an die Leasinggeber gingen. Auch die Niki-Flugzeuge – teilweise in Farben der bankrotten Muttergesellschaft – überließen das Vorfeld in TXL nach und nach den Konkurrenten.
Im Terminal von Tegel sollte ein wenig mehr Zeit wegen, bis alle Spuren des ehemaligen Lokalmatadors beiseite geschafft waren. Firmenlogos, Werbeschilder, Service- und Check-in-Schalter wurden in den Wochen nach dem Aus abmontiert oder trugen plötzlich neue Farben. Zum Start des Sommerflugplans 2018 ist es beinahe unmöglich geworden, zu sehen wer hier früher die Lokalgröße war.
Doch sind heute wirklich alle Spuren Air Berlins in Berlin-Tegel verschwunden? aeroTELEGRAPH hat sich auf eine Spurensuche begeben. Sehen Sie in der oberen Bildergalerie, ob und wie wir in Berlin-Tegel fündig geworden sind.