Letzte Aktualisierung: um 8:14 Uhr

Angeblich gefälschte Dokumente

Antonov beschuldigt Volga-Dnepr des Betrugs

Die Frachtairline soll sensible Dokumente gefälscht haben. Die Vorwürfe stammen von Antonov. Volga-Dnepr wehrt sich.

Volga-Dnepr muss sich zur Zeit mit unangenehmen Vorwürfen herumschlagen. Zwei Jahre nachdem die russische Frachtgruppe und der ukrainische Flugzeugbauer Antonov ihr Joint-Venture Ruslan International wegen politischer Zerwürfnisse beendet haben, soll die ukrainische Polizei nun ermitteln. Es geht um angeblich gefälschte Instandhaltungsdokumente.

Quelle allen Übels ist ausgerechnet der ukrainische Ex-Partner Antonov. In einer Pressemitteilung der Anwaltskanzlei Ilyashev & Partners wirft dieser Volga-Dnepr nun vor, auf unerlaubte Weise die Lufttauglichkeits-Zertifikate ihrer Antonov An-124 verlängert zu haben. Seitdem die einzigen Betreiber des leistungsfähigen Frachters wieder getrennte Wege gehen, müssen auch die Wartungsarbeiten wieder in eigener Regie erfolgen.

Ein Dorn im Auge

Speziell hierfür unterhält Volga-Dnepr in Leipzig ihre deutsche Wartungstochter AMTES. Seit der Trennung vom ukrainischen Flugzeugbauer stellt diese zusammen mit der russischen Luftfahrtbehörde Rosaviatsia die wichtigen Dokumente für die An-124 selbstständig aus. Für Antonov ist das ein großes Dorn im Auge.

Als Produzent des altgedienten, aber immer noch gefragten Frachters sieht sich der Hersteller aus der Ukraine einzig alleine dazu in der Lage. Er spricht von einer Fälschung der Zertifikate. Nach einer Anzeige bei den heimischen Behörden, hoffe das Unternehmen nun auf baldige Konsequenzen.

Juristen eingeschaltet

Volga-Dnepr und AMTES weisen die Anschuldigungen entschieden zurück. Sie bezeichnen entsprechende Medienberichte als falsch. Wie es in einer offiziellen Stellungnahme heißt, gingen bisher keine Bescheide über angebliche Strafverfahren oder Verstöße bei der beschuldigten Unternehmensgruppe ein.

Im weiteren Schreiben betont Volga-Dnepr, dass das Ausstellen der sensiblen Dokumente stets im Einklang mit den international geltenden Gesetzen geschehe. Zusammen mit der eigenen Rechtsabteilung analysiere die Frachtgruppe jetzt die Situation.