Letzte Aktualisierung: um 20:02 Uhr

Zwischenfall bei Alaska Airlines

«Großes Glück, dass nicht noch tragischer ausgegangen»

Zwei glückliche Umstände führten dazu, dass Flug AS1282 von Alaska Airlines glimpflich ausging. Dies sagt die Chefin der NTSB, die den Abfall eines Paneels der Boeing 737 Max 9 untersucht.

Schwerverletzte gab es keine, als sich am Freitag (5. Januar) nach dem Start ein Paneel aus dem Rumpf einer Boeing 737 Max 9 löste und für einen Druckabfall sorgte. Alaska Airlines teilte einen Tag nach dem Zwischenfall in Portland mit, mehrere Passagiere seien zwar verletzt worden. Doch sie alle seien behandelt und wieder aus ärztlicher Aufsicht entlassen worden.

Doch für Jennifer Homendy ist klar – dabei war viel Glück im Spiel. «Wir können von großem Glück reden, dass die Sache nicht noch tragischer ausgegangen ist», so die Chefin des National Transportation Safety Board NTSB, der Behörde der USA, die den Zwischenfall untersucht. Zum einen saßen neben dem Paneel keine Passagiere. Die Sitze 26A und 26B waren frei.

Alle noch angeschnallt in ihren Sitzen

Zum anderen fiel das Paneel rund sechs Minuten nach dem Start ab. Die 171 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder hätten Glück gehabt, dass sich die Boeing 737 Max 9 da erst auf etwa 16.000 Fuß (rund 4880 Meter) befunden habe, so Homendy bei einer Pressekonferenz weiter. Deshalb seien alle noch angeschnallt in ihren Sitzen gewesen.


Sitzplan der Boeing 737 Max 9 von Alaska Airlines, rot eingekreist die Stelle des verlorenen Paneels. Bild: Alaska Airlines/bearbeitet

Auf Reiseflughöhe hätte es ganz anders ausgesehen. «Alle sind auf den Beinen, die Leute sind nicht angeschnallt, sie gehen auf die Toilette, die Flugbegleitenden bedienen die Passagiere. Es hätte noch viel tragischer enden können», so die NTSB-Chefin weiter.

T-Shirt, Kopfhörer, Handys wurden herausgesaugt

Wie schlimm es hätte sein können, zeigt das Beispiel eines jungen Passagiers auf Flug AS1282 von Alaska Airlines. Er saß zusammen mit seiner Mutter in Reihe 26, wo das Paneel abfiel, aber auf der anderen Seite des Ganges. Wie lokale Medien schreiben, wurde ihm durch den Sog sein T-Shirt über den Kopf gezogen und es verschwand durchs Loch in der Nacht.

«Seine Mutter hielt ihn fest, um sicherzustellen, dass er nicht mit rausflog», so ein Augenzeuge. Anderen Gästen wurden Kopfhörer aus den Ohren oder Handys aus der Hand gerissen. Auch die Abdeckung des Sitzes neben dem Paneel scheint verloren gegangen zu sein.