Letzte Aktualisierung: um 18:49 Uhr

Airport Hamburg will Ostsee-Regionen über Wasserstoff-Luftfahrt verbinden

Der Flughafen Hamburg treibt die wasserstoffbasierte Flugzeugentwicklung voran und möchte zu einem Wasserstoff-Hub im Bereich der Allgemeinen Luftfahrt werden. Als neuestes Projekt hat der Hamburger Flughafen gemeinsam mit Partnern ein Konsortium aufgestellt und bewirbt sich um EU-Fördergelder innerhalb des Interreg-Programmes. Die internationale Projektpartnerschaft hat einen Förderantrag für das geplante Projekt «BSR Hydrogen Air Transport – Preparation of Baltic Sea Region Airports for Green Hydrogen» gestellt.

Im «Baltic Sea Region Project» haben sich unter Federführung von Hamburg Airport verschiedene Flughäfen, Flugplätze, Organisationen und regionale Wirtschaftspartner zusammengeschlossen, um ländliche Ostsee-Regionen besser an bestehende Luftfahrt-Hubs anzubinden und nachhaltiges Fliegen voranzubringen.

Das EU-Förderprogramm «Interreg Baltic Sea Region Program» hat mehrere Themenfelder ausgeschrieben. Als Initiator hat sich Hamburg Airport mit dem Konsortium im Themenfeld «Green Mobility» um Förderung beworben. Wichtige Inhalte des «Baltic Sea Region Project» sind die Entwicklung der Lieferkette für grünen Wasserstoff von der Produktion bis zur Betankung von Flugzeugen oder Flughafenbodengeräten sowie der Testbetrieb.

Die Partnerschaft besteht aus 16 Projektpartnern sowie 24 assoziierten Organisationen. Fast alle wichtigen Flughafenbetreiber rund um die Ostsee gehören der Partnerschaft an, zum Beispiel Finavia, Swedavia, Litauische Flughäfen, Flughafen Riga, Flughafen Tallinn. Die Projektentwicklung und -anwendung wurde von Hamburg Airport, dem Lead Partner der Partnerschaft, initiiert.

Da das Projekt unter anderem auf die Wiederbelebung des regionalen Luftverkehrs abzielt, sind auch mehrere kleinere Flughäfen und regionale Fluggesellschaften an der Partnerschaft beteiligt. Einschlägige Technologieanbieter, Universitäten und Behörden sind ebenfalls Partner oder assoziierte Organisationen. In Deutschland sind Sylt Airport, Sylt Air, Lübeck Air und Lübeck Airport Projektpartner. Hinzukommen folgende assoziierte Organisationen: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, Hamburg Aviation, ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung, Behörde für Wirtschaft und Innovation Hamburg.

Im Falle eines erfolgreichen Projektantrags und der Auswahl zur Förderung könnte das Projekt im Herbst 2023 starten. Die transnationale Zusammenarbeit ist für eine Dauer von drei Jahren geplant und wird ein wichtiger Schritt in Richtung fossilfreies Fliegen im Ostseeraum sein.

Jan Eike Hardegen, Leiter Umwelt am Hamburg Airport: «H2 bietet großes Potenzial für klimaneutrale Flüge auf der Kurzstrecke. Hier eignet sich die Allgemeine Luftfahrt mit kleineren, zukünftig wasserstoffangetriebenen Flugzeugen besonders gut. Gasförmiger Wasserstoff ist speziell bei kleineren Flugzeugen der Allgemeinen Luftfahrt, wie Turboprop-Maschinen mit 20 bis 30 Sitzen, der Antrieb der Zukunft.» Mit diesen Flugzeugen können auch ländlichere Regionen der Ostsee-Anrainerstaaten bedarfsgerecht verbunden werden. Daher ist es das vorrangige Ziel des initiierten «Baltic Sea Region Project», den wasserstoffbasierten Luftverkehr im Ostsee-Raum anzutreiben.

Im Rahmen des Projekts sollen die Voraussetzungen für eine Flughafen-Infrastruktur geklärt werden, die auf H2-angetriebene Flugzeuge ausgerichtet ist. Nach Abschluss des Projekts sollen alle Flughäfen so weit vorbereitet sein, dass sie in Eigenregie investieren und ihre Infrastrukturprojekte umsetzen können. Am Ende ist ein realer Demonstrations-Flug mit einem wasserstoffbetriebenen Flugzeug ab Hamburg Airport vorgesehen. Der Hamburger Flughafen möchte mit diesem Projekt die Möglichkeiten der Allgemeinen Luftfahrt in der H2-Technologie herausarbeiten. Neben diesem Entwicklungsaspekt soll auch ein ganz neues Netzwerk an Flugverbindungen erschlossen werden.