Die in Köln gestrandete Boeing 737 F von Atran: Kann Deutschland nicht mehr verlassen.

Die in Köln gestrandete Boeing 737 F von Atran: Kann Deutschland nicht mehr verlassen.

Leserbild: Instagram@Lima.aviation.photography

Nach Flugverbot in Europa

Wo überall russische Flugzeuge gestrandet sind

Mehrere Flugzeuge von russischen Fluggesellschaften sind wegen der Sperrung des Luftraumes in Europa gestrandet - auch in Deutschland und der Schweiz. Liegt das an einer Fehleinschätzung von Aeroflot und Co.?

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Obwohl sie bereits länger in der Luft lag, wurde Aeroflot von der umfassenden Sanktion offensichtlich überrascht. Am Sonntag gab die EU eine umfassende Sperrung ihres Luftraums für alle Flugzeuge aus Russland bekannt. Dennoch waren zu jener Zeit noch Jets der russischen Nationalairline unterwegs auf dem Weg nach Westeuropa.

Das rächte sich. So sitzt beispielsweise ein Airbus A321 von Aeroflot seit Sonntag in Genf fest. Die Maschine mit dem Kennzeichen VP-BOE hätte am Sonntagnachmittag zurück nach Moskau fliegen sollen.

Nicht nur Aeroflot betroffen

Dasselbe Schicksal erlitt ein A320 der mehrheitlich staatlichen Fluggesellschaft, der nach München geflogen war. Das Flugzeug mit dem Kennzeichen VP-BET steht seither geparkt in der bayerischen Hauptstadt und kann nicht mehr wegfliegen. Der Airbus A320 von Aeroflot mit dem Kennzeichen VP-BAC, der nach Düsseldorf hätte fliegen sollen, wurde nach Amsterdam umgeleitet. Er steht seither in der niederländischen Metropole.

Der in Genf gestrandete Airbus A321 von Aeroflot. Bild: Robert Erenstein/aeroTELEGRAPH

Nicht nur Aeroflot ist betroffen. So steht die Boeing 747-8 F mit dem Kennzeichen VP-BIN seit Sonntag planlos in Mailand-Malpensa. Sie gehört der russischen Frachtairline Air Bridge Cargo. Auch die Boeing 737-400 F mit dem Kennzeichen VQ-BVF steckt fest. Die Maschine der Frachtairline Atran flog am Sonntag erst nach Köln und sollte danach nach Lüttich in Belgien weiterfliegen. Das passierte aber nicht. Hinzu kommen die drei in Leipzig/Halle gestrandeten Antonov AN-124 von Volga-Dnepr.

Auch Frachtairline betroffen

Ein Grund, weshalb die russischen Fluggesellschaften die Lage falsch eingeschätzt haben, könnte die Registrierung ihrer Flugzeuge sein. In Russland eingetragene Flieger tragen ein Kennzeichen, das mit RA- beginnt. Doch die meisten Airlines haben ihre Maschinen aus steuerlichen Gründen auf Bermuda eintragen lassen. Deshalb tragen sie Kennzeichen, die mit VP- oder VQ- beginnen.

Allenfalls dachten die Planer der Fluglinien, dass nur in Russland registrierte Flugzeuge vom Boykott betroffen wären. Auffallend ist denn auch, dass Maschinen mit RA-Kennzeichen deutlich früher umkehrten als solche mit VP-Kennzeichen. So drehte der Superjet 100 von Rossiya (Kennzeichen RA-89101) auf dem Weg von St. Peterbsburg nach Wien am Sonntag bereits kurz nach 12 Uhr mittags ab. Der A321 von Aeroflot mit dem Kennzeichen VP-BTR auf dem Weg nach Paris kehrte dagegen erst um 14:30 Uhr um.

Haben Sie noch ein anderes gestrandetes russisches Flugzeug entdeckt? Schreiben Sie uns eine E-Mail an redaktion@aerotelegraph.com.

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