Visualisierung: Zeigt, wie eine Irkut MS-21 von Aeroflot aussehen könnte.

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Russland

Wie Aeroflot bis 2030 das Westliche ersetzen will

Die russische Staatsairline präsentiert ihre Strategie bis 2030. Dazu gehören neue regionale Basen, die Produktion eigener Flugzeugteile und deutlich geringere Erwartungen bei den Passagierzahlen.

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Im Sommer 2020 stellte Aeroflot ein Strategiepapier vor. Es sah vor, dass die staatliche russische Fluggesellschaft und ihre Töchter Rossiya Airlines und Pobeda die gemeinsamen Passagierzahlen von 60,7 Millionen im Jahr 2019 auf 130 Millionen im Jahr 2028 steigern. Bis dahin sollte die Gruppe 235 Flieger aus russischer Produktion betreiben.

Insider berichteten damals aber auch noch über einen revolutionäreren Teil der neuen Strategie. Demnach sollte Aeroflot selber zu einer exklusiveren Airline mit reiner Airbus-Flotte werden. Tochter Pobeda sollte ihre Boeing-737-Flotte mit weiteren, von Aeroflot aussortierten Exemplaren ausbauen. Rossiya sollte von der Mutter Boeing 777 und Superjet 100 übernehmen und außerdem viele neue Superjets und Irkut MS-21 erhalten.

Neue Realitäten, neue Strategie

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die folgenden westlichen Sanktionen gegen Russland machten Aeroflot aber Anfang 2022 einen Strich durch die Rechnung. Und so hat sie jetzt eine aktualisierte Strategie bis 2030 präsentiert. Die Ziele sind bescheidener.

So will die Aeroflot-Gruppe bis 2030 auf 65 Millionen Reisende kommen. Im Jahr 2022 waren es 40,7 Millionen und 2023 sollen es 43,5 Millionen werden. Das spiegele «die neuen Realitäten für die russische Zivilluftfahrt wider», so Aeroflot-Chef Sergey Aleksandrovsky.

70 Prozent russische Flugzeuge

Bis 2030 will die Gruppe 339 neue russische Flieger in Betrieb nehmen - Irkut MS-21, Superjet New und Tupolev Tu-214. Der Anteil eigener Fabrikate an der Flotte soll 70 Prozent ausmachen. Insgesamt ist der Betrieb von mehr als 500 Flugzeugen geplant, was laut Aeroflot rund 3500 zusätzliche Pilotinnen und Piloten erfordert. Aktuell verfügt die Gruppe über rund 350 Maschinen.

Derzeit fokussiere man sich darauf, in allen Geschäftsbereichen technologisch unabhängig zu werden von westlichen Produkten, so Airline-Chef Aleksandrovsky - beim Buchungssystem sei dies schon gelungen. Durch den Aufbau von «konzerninternen Kompetenzen zur Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit» wolle man sich außerdem vom Import ausländischer Teile unabhängig machen, schreibt Aeroflot. Dafür soll Aeroflot Technics wachsen und eigene Komponenten und eine eigene technische Dokumentation entwickeln. Bis 2030 will die Airline-Gruppe auch mit rein russischer Software arbeiten.

Neue Basen in vier Regionen

Der Konzern plant, im Inland ein einheitliches Streckennetz für Aeroflot, Rossiya und Pobeda zu schaffen und mehr regionale Routen anzubieten. Außerdem wolle man neue Basen in verschiedenen Regionen des Landes schaffen: in den Föderationskreisen Südrussland, Ferner Osten, Wolga und Ural.

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