Reisende steigen in einen Flug von Sevenair: Die Regionalairline hat ihre Linienflüge in Portugal eingestellt.

Reisende steigen in einen Flug von Sevenair: Die Regionalairline hat ihre Linienflüge in Portugal eingestellt.

Sevenair/Facebook

Sevenair stellt Flüge ein

Weil Staat nicht zahlt, verliert Portugal seine Regionalflüge

Sevenair stellt staatlich geförderten Inlandsrouten zwischen kleinen Städten in Portugal ein. Der Grund: Der portugiesische Staat hat nicht bezahlt.

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Portugal ist ein kleines Land mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 561 Kilometern und einer Breite von rund 218 Kilometern von Ost nach West. Die wichtigsten Flughäfen des Landes – Porto im Norden, Lissabon in der Mitte und Faro im Süden – sind strategisch günstig gelegen. Tap verbindet die drei Airports auch mit anderen Inlandsflughäfen.

Es gibt aber auch eine zweite Fluglinie in Portugal, die kleinere Städte miteinander verbindet. Sevenair fliegt seit 15 Jahren die staatlich subventionierte und zuvor öffentlich ausgeschriebene Verbindung zwischen den Städten Bragança im Nordosten und Portimao im Südwesten mit Stopps in Vila Real, Viseu und Cascais. Allerdings ist damit seit dem 30. September Schluss. Die Airline hat die Flüge ausgesetzt.

Portugal schuldet Geld

Der Grund: Der portugiesische Staat ist seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachgekommen. Laut Sevenair haben sich Schulden in einer Höhe von 3,8 Millionen Euro angehäuft. Und für dieses Jahr will die Airline noch gar kein Geld erhalten haben, berichtet die Zeitung Diario de Noticias.

Der Konzessionsvertrag für die Flüge ist am 28. Februar ausgelaufen. Im Anschluss wurden zwei direkte Vereinbarungen zur Aufrechterhaltung des Betriebs der Strecke unterzeichnet. Dafür sollte Sevenair einmal 700.000 Euro und einmal 900.000 Euro erhalten. Beide Summen wurden wohl nie bezahlt.

Solange geflogen, wie es «menschlich und finanziell möglich war»

Sevenair bedaure die Aussetzung des Flugbetriebs zutiefst, so die Airline. Die Entscheidung hat nämlich auch unmittelbare Auswirkungen auf etwa 100 Mitarbeitende, deren Arbeitsplätze von den Verbindungen abhängig sind. Die Airline erklärte, man habe «den Betrieb so lange aufrechterhalten, wie es menschlich und finanziell möglich war.» Letztendlich seien die fehlenden staatlichen Zahlungen ausschlaggebend für die Einstellung der Strecken gewesen.

Sevenair sieht sich aufgrund der Einstellung der Verbindungen gezwungen, ihre drei Dornier 228, die für die betroffenen Strecken im Einsatz waren, an andere Fluggesellschaften zu übertragen. Sevenair ist Teil der Sevenair-Group, die als einziges Unternehmen in Portugal eine Regionalairline, eine Abfertigungsgesellschaft, einen Wartungsbetrieb sowie eine Pilotenschule unter einem Dach vereint. Neben der Passagierbeförderung bietet Sevenair auch Transportflüge, Fallschirmspringen sowie Kunst- und Werbeflüge an.

Strecken werden neu ausgeschrieben

Laut Informationen von Diario de Noticias plant der portugiesische Staat, die Strecken ab dem 1. Oktober neu auszuschreiben. In der Vergangenheit war Sevenair die einzige Fluggesellschaft, die sich auf diese Ausschreibung beworben hatte. Ob es diesmal einen weiteren Bewerber geben wird, bleibt abzuwarten.

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