Tuifly Nordic: Helsinki - Kapverden, 6148 Kilometer.

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Luca Laumann

Anders als in Deutschland

Warum Tuifly nicht ab der Schweiz und Österreich startet

Der deutsche Reisekonzern besitzt fünf eigene Fluggesellschaften. Doch in der Schweiz und in Österreich starten Tuifly und Co. nicht. Warum eigentlich?

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Philipp von Czapiewski ist in aufgeräumter Stimmung. «Wir spüren eine große Reiselust und einen großen Nachholbedarf beim Urlaub», sagt der Chef von Tui Suisse. Nachdem bereits der Sommer gut lief, rechnet er auch für die Wintersaison mit guten Buchungszahlen. «Bei einigen Destinationen liegen wir bereits wieder über dem Niveau von 2019.»

Und dabei buchen die Kundinnen und Kunden wieder früher und sie geben erst noch mehr Geld aus. Im Winter zieht es sie vor allem auf die Kanaren, nach Ägypten, auf die Kapverden, in die Türkei oder nach Portugal. Wenn sie weiter reisen, sind Thailand, die Malediven, die Dominikanische Republik, die Vereinigten Arabischen Emirate und Mexiko die Bestseller.

Unterwegs mit diversen Fluggesellschaften

Zu ihren Urlaubszielen fliegen die Gäste des Schweizer Ablegers von Tui mit mehr als einem Dutzend Fluggesellschaften. Zum Zuge kommen unter anderem Air Cairo, Chair, Condor, Easyjet, Edelweiss, Emirates, Etihad, Eurowings Discover, Lufthansa, Qatar, Airways, Tap, Thai und Swiss. Aber sie sind nicht mit der hauseigenen Fluggesellschaften des Reiseriesen wie Tui Airlines oder Tuifly unterwegs.

Man schaue sich das Thema ja nach Markt an, sagt von Czapiewski. «Neben der Schweiz greifen wir in vielen anderen Ländern wie beispielsweise Skandinavien, Polen oder Österreich ebenfalls nicht auf die eigene Airline zurück», sagt er. Als führender Reisekonzern habe Tui verschiedene Möglichkeiten, um Flugkapazität zu sichern und Kontingente zu steuern, sei es mit eigenem Fluggerät oder mit Charterflügen von Partnern. So sei man maximal flexibel.

Saisonalität als Herausforderung

Das Urlaubsgeschäft sei stark saisonal. «Was wir in der Hochreisezeit im Sommer an Kapazitäten benötigen, wird im Winter aufgrund der deutlich niedrigeren Nachfrage zu einer steuerungstechnischen Herausforderung. Aus der aktuellen Sicht fahren wir für Tui Suisse mit dem Angebot über Partner-Airlines bei Vollcharter oder bei Kontingenten insgesamt besser», sagt von Czapiewski. Die Flugpartner wähle man gezielt aus und müssten hohen Standards entsprechen, so der Tui-Suisse-Chef.

Doch warum funktioniert die Eigenproduktion an den fünf deutschen Standorten Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, München und Stuttgart, auch wenn die Märkte nicht alle größer sind als Basel oder Zürich? Stuttgart beispielsweise «zählt wie andere Flughäfen in Deutschland historisch zu den etablierten Standorten von Tuifly mit einer entsprechend starken Marktposition», erklärt von Czapiewski. Zudem expandierten seit einigen Jahren Ferienflieger in der Schweiz. «So haben etwa Condor oder Sun Express ihr Angebot für das Jahr 2022/23 in Zürich ausgebaut», sagt der Manager.

Gleiche Ausgangslage wie in Österreich

Das erhöht zum einen den Konkurrenzdruck unter den Airlines und hebt die Eintrittshürde für Tuifly. Aber es hat für Tui auch Vorteile. «Es gibt uns mehr Möglichkeiten der Zusammenarbeit», erklärt von Czapiewski. Genauso verhalte es sich in Österreich. «Der österreichische Markt ist vergleichbar mit dem der Schweiz. Auch dort kaufen wir Kontingente bei unterschiedlichen Anbietern und Vollcharter bei anderen Airline-Partnern ein.»

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