Viva Air: Hebt nicht mehr ab.

Viva Air: Hebt nicht mehr ab.

Airbus/Hervé Goussé

Kolumbien

Viva Air stellt Betrieb ein - und gibt Behörde die Schuld

Noch eine Airline-Pleite. Weil die geplante Fusion mit Avianca kein grünes Licht erhielt, sieht sich Viva Air in Kolumbien gezwungen, den Betrieb einzustellen.

Top-Jobs

ticker-verkehrshaus

TEST - Mitarbeiter (m/w/d) Customer Care & Rezeption

Vollzeit
Verkehrshaus Luzern
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Luzern
Schweiz
Flugdienstberater / Flight Dispatcher (m/w/x)

Flugdienstberater / Flight Dispatcher (m/w/x)

Top jobs
Luftfahrt
Feste Anstellung
Vollzeit
Österreich
TR/NTR Captain on A220-300

TR/NTR Captain on A220-300

Inspektor:in für Flugschulen (m/w/d)

Inspektor:in für Flugschulen (m/w/d)

Top jobs
Feste Anstellung
Vollzeit
Österreich

Schon im April vergangenen Jahres gab Avianca ihre Pläne bekannt: Man wolle mit Viva Air die zweitgrößte Airline des Landes schlucken - und so die Luftfahrtindustrie in Kolumbien stärken, argumentierte die Airline. «Diese neue und solide Gruppe von Fluggesellschaften würde den Kunden durch eine effizientere Kostenstruktur zugutekommen, die es uns ermöglichen würde, noch niedrigere Preise anzubieten, sowie durch ein Streckennetz, das direkte Verbindungen zwischen den Destinationen fördern würde», schrieb Avianca.

Doch noch immer ist der Kauf nicht über die Bühne gegangen. Immer wieder gab es Gegenwind für die geplante Fusion. Die Zivilluftfahrtbehörde Aerocivil befürchtete, dass die Marktmacht der gemeinsamen Gruppe zu groß werde und in der Folge die Ticketpreise auf vielen Strecken steigen würden. Trotz Zugeständnissen Aviancas, bestimmte Slots aufzugeben, blieb die Behörde beim Nein. Und Viva Air blieb ohne Käuferin.

Flugbetrieb eingestellt

Das hat jetzt dazu geführt, dass die Billigairline den Flugbetrieb einstellen musste. Sie schiebt die Schuld in einer Mitteilung auf die Behörde. Denn diese hatte zuletzt verlangt, dass der Bieterprozess erneut geöffnet werde und auch andere Fluggesellschaften wie Latam, Jetsmart und Aerolinas Argentinas als Bieterinnen willkommen sind.

«Diese beispiellose Entscheidung der Behörde, neue Marktteilnehmer zuzulassen wird zu weiteren Verzögerungen bei der Entscheidungsfindung führen, so dass Viva leider gezwungen ist, die Einstellung ihrer Geschäftstätigkeit mit sofortiger Wirkung bekannt zu geben», heißt es in der Erklärung von Viva Air.

Weiterhin Verhandlungen mit Gläubigern

Mehr als sieben Monate lang habe die Behörde die Entscheidung hinausgezögert. Man habe genügend Beweise geliefert, dass «die Einbindung in eine stärkere, gut kapitalisierte Luftfahrtgruppe» die einzige Möglichkeit gewesen wäre, zu überleben. Doch das sei Aerocivil egal gewesen. «Stattdessen stellt die heutige Entscheidung die Zukunft des Billigflugverkehrs in Kolumbien infrage und gefährdet die Arbeitsplätze von mehr als 5000 Kolumbianern, die direkt und indirekt von Viva abhängen», heißt es.

Zuletzt hatte sich die Airline schon in den Gläubigerschutz gerettet. Sie erklärte, man verhandle parallel weiter mit den Gläubigern und arbeite daran, «die Fähigkeit zur Wiederaufnahme des Betriebs zu einem späteren Zeitpunkt zu bewahren, vorausgesetzt, die Zivilluftfahrtbehörde genehmigt die anstehende Allianz unverzüglich». Auch hatte die chilenische Jetsmart ein Übernahmeangebot gemacht. Viva Air wollte die Offerte prüfen.

Mehr zum Thema

Eine Flugzeugtür von Viva Air: Die Fluggesellschaft darf nun doch von Avianca übernommen werden.

Jetsmart grätscht Avianca bei Viva Air rein

Konsolidierung in Kolumbien: Avianca will Viva Air schlucken

Konsolidierung in Kolumbien: Avianca will Viva Air schlucken

Viva Air: Hebt nicht mehr ab.

Der Krimi um Aviancas versuchte Übernahme

Airbus A220 von Air Baltic: Bald in Uruguay?

Airbus A220 von Air Baltic werden für Uruguays neue Airline fliegen

Video

In Pakistan landete ein Airbus A320 von Pakistan International Airlines mit einem Rad zu wenig. Wo es geblieben war, wurde erst nach zwei Tagen klar.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Mit freiem Oberkörper hat ein junger Mann am irischen Airport einen Schalter an einem Gate verwüstet. Dass er dabei gefilmt wurde, schien ihn nicht zu stören - im Gegenteil.
Timo Nowack
Timo Nowack
Die Boeing 737 landete sicher, doch dann ging etwas schief. Ein Triebwerk des Jets von American Airlines fing in Denver Feuer - und nicht alle Fluggäste flohen über die Notrutschen.
Timo Nowack
Timo Nowack