Airbus A321 von Turkish Airlines: Die Fluggesellschaft flog früher zehn Mal täglich zwischen Tel Aviv und Istanbul.

Airbus A321 von Turkish Airlines: Die Fluggesellschaft flog früher zehn Mal täglich zwischen Tel Aviv und Istanbul.

Tis Meyer/Planepics.org

Flüge nach Israel

Turkish Airlines lässt eine der wichtigsten Routen noch lange unbedient

Für Israelis ist Istanbul ein wichtiges Drehkreuz für Flüge in die Welt. Nun hat Turkish Airlines den Stopp der Flüge nach Tel Aviv bis 2025 ausgeweitet. In Israel vermutet man auch politische Gründe.

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Fast 5200 Flüge bot Turkish Airlines vergangenes Jahr zwischen Tel Aviv und Istanbul an. Das bedeutete insgesamt ein Angebot von mehr als 1,1 Millionen Sitzen, wie Daten von Cirium Diio zeigen.  Die Strecke zwischen der israelischen und der türkischen Metropole war damit eine der stärksten der türkischen Nationalairline und sie war die viertgrößte Airline am Ben Gurion International Airport.

Nicht mehr. Am 10. Oktober - drei Tage nach dem Angriff der Hamas auf israelische Bürgerinnen und Bürger - stoppte Turkish Airlines wie andere Fluggesellschaften auch die Flüge nach Israel. Zu unsicher war die Sicherheitslage. Der Ausbruch des Gaza-Krieges machte aus der vorübergehenden eine länger dauernde Maßnahme.

Turkish Airlines wichtig für Israel

Während andere Fluggesellschaften zaghaft nach Israel zurückkehren, hat Turkish Airlines den Flugstopp zuerst bis im Herbst 2024 verlängert. Und jetzt wurde er bis ins Frühjahr 2025 ausgeweitet. Das trifft vor allem auch israelische Reisende. Nicht nur, weil die Türkei bei ihnen als Urlaubsland beliebt ist. 770.000 Israelis besuchten das Land im Jahr 2023.

Istanbul ist für Menschen aus Israel, die die Welt bereisen wollen, das wichtigste Drehkreuz. Denn Turkish Airlines bietet Flüge zu mehr als 360 Zielen in über 130 Ländern an. Dagegen ist das Netz der Heimatairline El Al mit etwas mehr als 60 Zielen bescheiden.

Wortgefechte zwischen Politikern

Die israelische Zeitung Haaretz vermutet hinter dem verlängerten Flugstopp auch politische Gründe. Recep Tayyip Erdoğan kritisiert Israel im Gaza-Krieg heftig und zeigte wiederholt Unterstützung für die Hamas. Auf einer Wahlkampfveranstaltung soll der türkische Präsident kürzlich erklärt haben, Israels Premier Benjamin Netanyahu zu Allah zu schicken, damit der sich um diesen kümmere und ihn unglücklich mache.

In der Folge haben sich die bereits seit einiger Zeit angespannten Beziehungen zwischen Israel und der Türkei weiter verschlechtert. Außenminister Israel Katz sagte nach der Rede an die Adresse von Erdogan: «Seien Sie still und schämen Sie sich!» Und: «Es gibt keinen Gott, der auf diejenigen hört, die die Gräueltaten und Verbrechen gegen die Menschlichkeit unterstützen, die von Ihren barbarischen Hamas-Freunden begangen werden.»

Kein Staatsunternehmen

Turkish Airlines ist allerdings kein Staatsunternehmen, wie in israelischen Medien behauptet wird. Die Regierung in Ankara hat zwar einen starken Einfluss, hält aber weniger als die Hälfte der Anteile des börsennotierten Unternehmens. Die Mehrheit befindet sich in Streubesitz.

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