Flugzeug von Air Zimbabwe (hier im Jahr 2013): Gehen 25 Prozent der Anteile nach Südafrika?

Flugzeug von Air Zimbabwe (hier im Jahr 2013): Gehen 25 Prozent der Anteile nach Südafrika?

Air Zimbabwe B767-2N0 by ken H used under CC BY / Detail from original

Krisenairline

Südafrikaner bieten Einstieg bei Air Zimbabwe an

Air Zimbabwe ist seit langer Zeit erfolglos auf Partnersuche. Nun bietet eine Firma aus Südafrika einen Deal an. Dabei gibt es jedoch Fragezeichen.

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Schon im Sommer 2016 suchte Zimbabwes Regierung verzweifelt einen Partner für die krisengeschüttelte staatliche Fluggesellschaft. Bis heute waren die Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt und Air Zimbabwe macht immer noch Verluste.

Doch nun gibt es einen Interessenten: Fly Modern Ark. Das südafrikanische Unternehmen hat sich nach eigenen Angaben auf Leasing und Verkauf von Boeing- und Bombardier-Flugzeugen spezialisiert. Im Sommer 2017 kündigte es außerdem an, in Zukunft auch in den Linienflugverkehr einsteigen zu wollen.

Chinesische Flugzeuge eingeplant

Laut Dokumenten, aus denen die simbabwische Zeitung The Herald zitiert, stellt Fly Modern Ark South Africa nun in Aussicht, mehr als 400 Millionen US-Dollar in Air Zimbabwe zu investieren. Demnach möchte die Firma vom Staat Zimbabwe 25 Prozent der Anteile an der Fluggesellschaft übernehmen und dafür rund 220 Millionen Dollar zahlen, die unter anderem genutzt werden sollen, um Schulden der Fluglinie zu begleichen.

Weiterhin sind 16,1 Millionen Dollar für Training, Ersatzteile und technische Unterstützung eingeplant sowie 10,9 Millionen Dollar für Ausgaben in den Bereichen Betrieb, Sicherheit und Marketing. Für 193 Millionen Dollar sollen außerdem zehn neue Turbopropmaschinen vom Typ MA60 vom chinesischen Hersteller Xian angeschafft werden sowie zwei MA600F-Frachtflieger, schreibt das Blatt unter Berufung auf die Dokumente.

Zubringer in Südafrika

Offenbar handelt es sich dabei um Flugzeuge, die Fly Modern Ark einbringen will und deren Gegenwert die Firma anscheinend mit 193 Millionen Dollar beziffert. Denn der Gründer der südafrikanischen Firma, Theunis Crous, hatte gegenüber dem Flugdatenportal CH Aviation schon im vergangenen August erklärt, genau diese Anzahl und Typen von Flugzeugen bei der staatlichen Xian-Mutterkonzern Avic geordert zu haben.

Ungewöhnlich auch: Die Buchstaben MA in den Namen MA60 und MA600F sind die Abkürzung für Modern Ark. Ob sich Fly Modern Ark nach der bestellten Flugzeugserie benannt hat, ob vielleicht sogar chinesisches Kapital hinter der Air-Zimbabwe-Offerte steckt, oder was sonst der Grund für die Übereinstimmung bei den Namen seien könnte, ist völlig unklar.

Vorheriger Einstieg misslang

Den Plänen zufolge soll Fly Modern Ark South Africa als separate Fluglinie in Südafrika fungieren und als Zubringer für Air Zimbabwe dienen, so die Zeitung. Das Management soll demnach von Air Zimbabwe und Fly Modern Ark bestimmt werden. Offenbar ist es nicht das erste Angebot von Fly Modern Ark an eine Airline. Gründer Crous hatte dem Portal Traveller 24 im vergangenen Sommer erklärt, man habe bei South African Express Airways einsteigen wollen, die Airline habe dies jedoch abgelockt.

Einen untadeligen Ruf hat Crous in Südafrika nicht, wie es scheint. 2013 wurde er von der Schwester seiner Frau öffentlich beschuldigt, sie beleidigt und belästigt zu haben. Der Unternehmer wies die Vorwürfe zurück und warf seiner Schwägerin unter anderem vor, ihm unaufgefordert Nacktfotos geschickt zu haben. 2014 sagte seine Schwiegermutter, Crous' Lügen und Betrügereien hätten die Familie zerrissen.

Gründer sorgte für Schlagzeilen

Crous wird außerdem im Zusammenhang mit seiner ehemaligen Baufirma Ho Hup Corporation des Steuerbetruges beschuldigt. Ein Gericht soll sich laut der südafrikanischen Zeitung The Herald ab dem 1. Februar wieder mit dem Fall befassen.

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