SAS, Skandinavien.

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SAS liebäugelt mit A220, E195-E2 und neuer Tochter

Die skandinavische Airline wünscht sich neue Jets, die kleiner sind als die Airbus A320 Neo und größer als die CRJ. Dafür könnte SAS sogar eine eigene Tochter gründen.

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Gerade erst hat SAS ihren ersten Airbus A350 in Empfang genommen und eine neue Lackierung eingeführt. Da macht sich die skandinavische Airline schon Gedanken über eine neue Flugzeugorder. In der Mitteilung zu den Zahlen des Ende Oktober abgelaufenen Geschäftsjahres 2018/19 schreibt Chef Rickard Gustafson: «Etwa 20 Prozent der Ziele im SAS-Netzwerk sind optimal mit einem Flugzeug zu bedienen, das eine Größe zwischen einem A320 Neo (180 Sitzplätze) und einer Bombardier CRJ (90 Sitzplätze) hat.»

Solch ein Flieger würde es SAS ermöglichen, produktiver und flexibler zu arbeiten, fährt Gustafson fort. Er sieht zudem noch einen Grund für eine Bestellung, denn «unsere älteren Flugzeuge mit 120 bis 150 Sitzen, die dieses Segment heute bedienen, müssen in den nächsten Jahren ersetzt werden». Dazu gehören vier Airbus A319, elf A320, eine Boeing 737-600 und 23 Boeing 737-700.

Airbus im Vorteil?

Einen Auftrag für die gewünschten neuen Flieger gebe es bisher noch nicht, so der Chef. Er nennt Bedingungen für eine Order. Zum einen müsse man wettbewerbsfähige Tarifverträge für den Betrieb eines neuen Flugzeugmodells aushandeln. Zum anderen müsse SAS sicherstellen, dass die Vorteile der Einheitsflotte intakt blieben, so Gustafson. Das klingt ganz danach, als würde SAS für solch einen Auftrag Airbus favorisieren.

Beim europäischen Flugzeugbauer kämen vor allem der A220-100 (maximal 135 Sitze) und der A220-300 (160 Plätze) infrage. Der A319 Neo mit ebenfalls maximal 160 Sitzen fällt zwar auch in den Bereich, findet bisher aber vor allem als Regierungs- und Geschäftsflieger Anklang und ist bei Fluglinien unbeliebt. Dabei ist der A220 gar kein originärer Airbus-Flieger, sondern wurde ursprünglich als C-Series von Bombardier entwickelt.

Eigenes Tochterunternehmen?

SAS-Finanzchef Torbjørn Wist erwähnte gegenüber der norwegischen Nachrichtenseite E24 die Möglichkeit, die neuen Flieger in ein separates Tochterunternehmen auszulagern. Weder er noch Gustafson wollten Details dazu nennen. Durch solch einen Ableger würde es allerdings leichter, Tarifverträge im Sinne von SAS auszuhandeln. Zudem könnte die neue Regionalairline bei einem anderen Flugzeugbauer einkaufen und die Kernmarke SAS könnte trotzdem bei einer reinen Airbus-Flotte bleiben.

Beim Airbus-Konkurrenten Boeing ist der kleinste Flieger die 737 Max 7. Sie ist mit bis zu 172 Plätzen aber wohl immer noch zu groß. Flugzeuge anderer Hersteller sind dagegen eher zu klein wie etwa der russische Sukhoi Superjet, der dazu nicht den besten Ruf hat. Einziger ernsthafter Konkurrent für den A220 dürfte daher Embraer sein. Die E195-E2 würde mit bis zu 146 Sitzen den Anforderungen entsprechen, ebenso die E190-E2 mit bis zu 114 Plätzen.

Embraer könnte ins Spiel kommen

Egal ob sich SAS für Airbus A220 oder Embraer E2-Jets entscheidet, ob sie ein Tochter gründet oder nicht, die neuen Flugzeuge könnten auch in Deutschland zum Einsatz kommen. So schreibt E24 nach Gesprächen mit der SAS-Führung, zu den Routen, auf denen die Airline Bedarf nach Jets in dieser Größe habe, gehörten neben etlichen Norwegen-Verbindungen etwa auch Strecken zwischen deutschen Städten und Kopenhagen.

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