Airbus-Jet von Aeroflot: In Europa geleasten Fliegern droht der Abzug.

Airbus-Jet von Aeroflot: In Europa geleasten Fliegern droht der Abzug.

Airbus/Stefan Kruijer

Aufgrund der Sanktionen

Russland prüft Verstaatlichung von Aeroflot-Jets

Russischen Fluggesellschaften droht der Abzug von Jets durch europäische Leasingfirmen. Als Gegenmaßnahme steht die Idee einer Verstaatlichung im Raum.

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Die russischen Fluggesellschaften S7 und Smartavia haben vorerst alle Auslandsflüge eingestellt. So entgehen sie dem Risiko, dass Leasinggeber ihnen die Flugzeuge an Flughäfen in anderen Ländern entziehen. Es steht aber auch noch eine drastischere Option im Raum, vor allem für die im Ausland gemieteten Flieger der staatlich kontrollierten Aeroflot.

Laut dem russischen Wirtschaftsnachrichten-Portal RBC gab es Anfang der Woche ein Treffen zwischen dem stellvertretenden Verkehrsminister Igor Chalik und Vertretern russischer Fluggesellschaften. Sie berieten dabei über die sanktionsbedingten Vertragskündigungen europäischen Leasingunternehmen. Dabei sei es auch um die Option von Verstaatlichungen der gemieteten Flugzeuge gegangen, vor allem mit Blick auf die staatlich kontrollierte Aeroflot, erklärte ein Informant.

Plan scheint nur schwer umsetzbar

Wie solch eine Verstaatlichung aussehen könnte, ist allerdings unklar. Abkaufen kann der russische Staat die Jets den Leasingfirmen kaum, denn diese würden damit wohl gegen die EU-Sanktionen verstoßen. Selbst wenn dem nicht so wäre, ist fraglich, ob Russland Zahlungen durchführen könnte angesichts der Sanktionen gegen seinen Finanzsektor.

Übrig bliebe fast nur eine Beschlagnahmung der Flugzeuge durch den russischen Staat. Dann könnten die Maschinen aber nicht mehr für Flüge ins Ausland eingesetzt werden. Zudem bliebe Aeroflot über Jahre vom Ausland abgeschnitten.

Aeroflot offenbar nicht begeistert

Laut der Zeitung Kommersant soll der erwogene Schritt auch nicht im Sinne der Fluggesellschaft sein, der damit noch schärfere Sanktionen und noch langfristigerer Ärger mit Leasingfirmen drohen könnte. Zudem verfügt Aeroflot über mehr als 70 Flugzeuge im eigenen Eigentum sowie weitere, die sie von russischen Leasinggesellschaften mietet.

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