Airbus A320 von Tap: Die Flotte wird um rund 20 Flieger geschrumpft.

Airbus A320 von Tap: Die Flotte wird um rund 20 Flieger geschrumpft.

aeroTELEGRAPH

Politischer Druck

Regierung erwägt notfalls Liquidierung von Tap

Die portugiesische Nationalairline will Stellen streichen, die Flotte verkleinern, Löhne kürzen. Sollte der Plan vom Parlament abgelehnt werden, will die Regierung Tap schließen.

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Portugals Nationalairline war in den vergangenen Jahren auf Expansionskurs. Tap erneuerte ihre Flotte und baute ihr Angebot nach Brasilien und Nordamerika aus. Die Früchte dieser Strategie konnte die Fluggesellschaft aber noch nicht ernten. Zuerst fielen einmal hohe Investitionen und weitere Verluste an.

Mit Ausbruch der Corona-Krise wurde das zum finanziellen Risiko. Die Regierung eilte der Fluggesellschaft umgehend zu Hilfe. Sie stützte sie mit einem Kredit von 1,2 Milliarden Euro. Zugleich machte sie aber klar, dass Tap im Gegenzug schrumpfen muss. Ende November machte das Management klar, was das genau heißt: Abbau von mehr als 2000 Stellen, mindestens 20 Flugzeugen und Reduktion der Löhne um 25 Prozent.

Regierung muss weiteres Geld einschießen

Damit ist es jedoch nicht getan. Tap wird auch in den kommenden Jahren ohne staatliche Hilfe nicht überleben können. Im Budget für 2021 sind bereits 500 weitere Millionen vorgesehen, 2022 und 2023 wird die Fluglinie nochmals Geld brauchen.

Deshalb legt die Regierung von Premierminister Antonio Costa die Vorlage zur Restrukturierung in den kommenden Wochen dem Parlament vor, wo seine sozialdemokratische Partei PS in der Minderheit ist. Die Pläne haben bereits zuvor harsche Kritik von den Gewerkschaften ausgelöst. Die Idee ist, dass durch die Abstimmung die Lösung breiter abgestützt ist und auch gegen Widerstände durchgesetzt werden kann.

Staat ist wieder Mehrheitseigentümer

Auch für den Fall, dass die Vorlage im Parlament scheitert, gibt es einen Ausweg. Dann würde die Regierung eine Liquidierung von Tap vorschlagen. «Wollen sie eine Fluggesellschaft, dann müssen sie davon ausgehen, dass sie Geld kostet. Wollen sie das nicht, wird sie liquidiert», erklärte ein Insider dem Wirtschaftsportal Eco.

Der Staat ist seit Frühjahr wieder Mehrheitseigentümer von Tap. Er kaufte dem ehemaligen Aktionär und Jetblue- und Azul-Gründer David Neeleman seinen Anteil ab und besitzt jetzt wieder 72,5 Prozent der Aktien.

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