Red-Wings-Flieger: Müssen am Boden bleiben

Red-Wings-Flieger: Müssen am Boden bleiben

Jürgen Lehle/Wikimedia/CC

Red Wings: Politisches Grounding?

Die Fluggesellschaft verliert nach dem Unfall in Moskau die Lizenz. Eigner Alexander Lebedew sieht die Gründe dafür in seiner politischen Einstellung.

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Es sind keine guten Wochen für Alexander Lebedew. Ende Dezember war eine Tupolew Tu-204 seiner Red Wings am Moskauer Flughafen Wnukowo verunglückt. Fünf Menschen kamen bei dem Unfall ums Leben. Nun sieht es so aus, als sei es mit der Fluggesellschaft nun ganz vorbei. Die Luftfahrtbehörde Rosawiatsia entzog Red Wings die Lizenz. Ab Montag (4. Februar) bleiben alle Flieger am Boden, berichten russische Medien. Mit dem Crash habe das aber nichts zu tun. Vielmehr mit finanziellen Problemen, in denen die Fluglinie stecke.

Lebedew, dem neben der Airline unter anderem die britischen Zeitungen Evening Standard und Independent gehören, ist entrüstet über diesen Schritt der Regierung. Die Begründung, seine Fluglinie habe finanzielle Probleme, die den sicheren und effizienten Betrieb unmöglich machten, sei schlicht nicht wahr. Vielmehr stecke hinter dem Verbot eine politische Absicht. Lebedew ist als liberaler Regierungsgegner bekannt. Unter anderem gehört ihm ein Teil von Russlands stärkster Oppositionszeitung Nowaya Gaseta.

Aus für Red Wings

Für Red Wings bedeutet die Suspendierung laut Eigner Lebedew das Aus. Sein Gegenspieler Alexander Bastrykin habe gesiegt. Er leitet das Untersuchungskomitee der Russischen Föderation, die Staatsanwaltschaft. Dort ermittelt man gerade intensiv gegen Kreml-Kritiker. «Er schaffte es, Red Wings zu grounden. Er zog den Kreml, die Regierung und die russische Luftfahrtindustrie auf seine Seite», twitterte Lebedew nach der Bekanntgabe.

Mit dem Ärger um Red Wings ist es noch nicht getan. Am Donnerstag beginnt vor einem Moskauer Gericht ein Verfahren wegen Hooliganismus gegen den Milliardär. In einer Talkshow im Jahr 2011 ging er einen anderen Gast tätlich an. Ihm drohen nun bis zu sieben Jahre Gefängnis. Das sei völlig übertrieben, so der Unternehmer. Und gefährlich, findet sein in London lebender Sohn Evgeny laut eines Artikels der britischen Zeitung Daily Telegraph. Würde sein Vater in Russland inhaftiert, könne das seinen Tod bedeuten.

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