Silhouette des Superjets: «Streng genommen kein russisches Flugzeug.»

Silhouette des Superjets: «Streng genommen kein russisches Flugzeug.»

Sukhoi

Flottenerneuerung bei City Jet

«Preis der C-Series ist ziemliche Herausforderung»

Warum City Jet nicht die C-Series kaufte, was den Superjet unschlagbar macht und weshalb die Airline in Deutschland expandieren wird, erklärt Peter Oncken vom City-Jet-Eigner Intro Group im Interview.

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Sie setzen bei City Jet zur Flottenerneuerung auf den Superjet. Was sprach am Ende denn am stärksten für das Modell von Sukhoi?

Peter Oncken*: Wir haben uns die in Frage kommenden Flugzeugtypen nun über die letzten fast 18 Monate sehr genau angeschaut. Für jeden einzelnen, also Embraer E190, Bombardier C-Series CS100 und Superjet 100 sprach sehr viel. Für keinen sprach aber so viel, wie uns im Paket von Superjet angeboten wurde. Da spielte  das gesamte Supportpaket eine Rolle.

War auch der Preis ausschlaggebend, der dürfte dank Rubelabwertung ja unschlagbar sein...

Ich würde lügen, wenn der Preis nicht auch eine Rolle gespielt hätte.

Haben Sie keine Angst vor einer Zurückhaltung vieler Passagiere gegenüber einem russischen Flugzeug?

Nein, die habe ich nicht. Zum einen ist der Superjet streng genommen kein russisches Flugzeug - fast 80 Prozent der verbauten Teile sind europäisch. Zum anderen wird dieser Punkt deutlich überbewertet. Wer dieses Flugzeug bei City Jet betreten wird, wird begeistert sein von seinem Interieur. Da wird keiner mehr einen Gedanken an die Herkunft des Flugzeugs verschenken.

Wo schnitt die C-Series denn schlechter ab?

Die Wahl war nicht klar, sonst hätte sie auch nicht so lange gedauert. Um ehrlich zu sein, war der Preis der C-Series für einen Regionalcarrier wie Cityjet eine ziemliche Herausforderung.

Führte auch die Unsicherheit rund um die C-Series zum Entscheid?

Auch. Aber das war nicht der entscheidende Punkt.

Sie ersetzen 18 Avro RJ85 mit 15 Superjets. Warum weniger Flieger?

Wir haben ja auch noch weitere 10 Optionen gesichert, die gezogen werden können. City Jet ist auf Wachstum gepolt. Wir werden also mittel- bis langfristig nicht weniger, sondern mehr Flugzeuge haben. Darüber hinaus ist nicht gesagt, dass wir unbedingt alle Avros ausflotten. Wir können uns gut vorstellen, einige eine Zeit lang weiter zu fliegen.

Wohin will City Jet noch expandieren?

Mit der kostenseitig deutlich attraktiveren Reichweite des Superjets können wir London City und Dublin mit Destinationen in Zentraleuropa anbinden, was mit der heutigen Avro RJ85 nicht wirtschaftlich machbar ist.

Wie sieht es explizit mit neuen Zielen in Deutschland, der Schweiz und in Österreich aus?

Diese Region steht ganz oben auf der Planungsliste. Da allerdings die Schweiz schon sehr stark von Swiss bedient wird, konzentrieren wir uns vorrangig auf Deutschland und Österreich.

Bis wann ist der Flottenumbau abgeschlossen?

Der Umbau soll 2018/9 mit den 15 Maschinen abgeschlossen sein, ungeachtet der Frage, ob wir den einen oder anderen Avros weiter fliegen werden.

Wann lösen Sie die ein?

Das wird sich in den nächsten 2 Jahren zeigen, wenn wir in die Langfristplanung einsteigen.

* Der Jurist Peter Oncken ist zusammen mit Hans Rudolf Wöhrl Managing Partner der Beteiligungsgesellschaft Intro Group, die in Fluggesellschaften investiert. Zum Portfolio gehört City Jet.

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