Kann mal zweimal sterben? Man kann, wie das Beispiel Flybe zeigt. Die britische Regionalairline wurde 2022 neu lanciert. Nach nur 290 Tagen musste sie Ende Januar ihre Flüge wieder einstellen.
Flybe
Nach nur 290 Tagen stellt die britische Regionalairline alle ihre Flüge ein. Flybe ist insolvent und hinterlässt gestrandete Reisende.
Im Februar 2020 herrschte große Hektik an der 10 Downing Street in London. Flybe drohte das Geld auszugehen. Die Regierung erwog deshalb, die größte Regionalfluggesellschaft des Landes und ihre Tausenden Angestellten mit staatlichem Geld zu unterstützen und sogar eine Beteiligung einzugehen.
Doch schon wenige Woche später war klar, dass der Ausbruch des Coronavirus eine Pandemie mit brutalen Folgen für die gesamte Luftfahrtbranche werden würde. Das brach Flybe endgültig das Genick. Am 4. März 2020 stellte die Fluggesellschaft alle Flüge ein und meldete Insolvenz an.
Wenige Monate später aber machte sich ein britisches Finanzunternehmen daran, Flybe zu neuem Leben zu erwecken. Es kaufte dazu auch die Markenrechte aus der Insolvenzmasse. Und am 13. April 2022 hob der erste Flieger der neuen Fluggesellschaft mit dem alten Namen ab.
Mit einer Flotte von neun De Havilland Canada Dash 8-400 - darunter auch eine Ex-Maschine von Austrian Airlines - bediente sie zuletzt 23 Routen. Belfast City, Birmingham, East Midlands, Glasgow, Heathrow und Leeds Bradford waren ihre wichtigsten Ziele.
Doch jetzt wiederholt sich die Geschichte. «Wir bedauern, mitteilen zu müssen, dass Flybe unter Insolvenzverwaltung gestellt wurde», teilte Flybe am Samstagmorgen (28. Januar) mit. Alle Flüge von und nach Großbritannien seien gestrichen worden. Man sei «leider nicht in der Lage, alternative Flüge für die Passagiere zu organisieren». Damit hat die neue Flybe gerade einmal 290 Tage überlebt.