Eine Dornier 328 von Private Wings sowie eine E175 von Marathon Airlines: Beide Flugzeuge sind in diesem Sommer für Lübeck Air unterwegs.

Eine Dornier 328 von Private Wings sowie eine E175 von Marathon Airlines: Beide Flugzeuge sind in diesem Sommer für Lübeck Air unterwegs.

Lübeck Air/Facebook

Umstrukturierung

Lübeck Air verabschiedet sich für den Winter

Die hauseigene Fluggesellschaft des norddeutschen Flughafens wird im Winter wohl keine Flüge anbieten. Die Zeit will der Lübeck Airport anders nutzen.

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Lübeck Air gehört wie auch der Flughafen Lübeck dem Biotechnologie-Unternehmer Winfried Stöcker. Der übernahm den Airport 2016, rettete ihn vor der Pleite und ließ ihn für 15 Millionen Euro luxusanieren. 2017 gründete er mit Lübeck Air die hauseigene Airline dazu. Das erste Flugzeug war ein Businessjet, eine Falcon 7X, für Charter- und Geschäftsflüge. Im August 2020 startete Lübeck Air als Linienfluggesellschaft.

Mit einer von Air Alsie gekauften, aber weiterhin von den Dänen betriebenen ATR 72-500 startete die Fluggesellschaft nach Stuttgart und München. Im Sommer 2021 kamen erste Auslandsrouten hinzu. In der Sommersaison 2022 nahm Lübeck Air auch Urlaubsziele wie Bastia, Menorca, oder Olbia ins Programm. Und die Airline liebäugelte mit der Anschaffung einer eigenen Embraer E190. Schwerpunkt des Angebots blieben aber Flüge in den Süden der Republik.

Überraschender Strategiewechsel

Recht überraschend änderte Lübeck Air im März dieses Jahres ihre Strategie: Statt vor allem Städteziele mit Flügen mit viel Beinfreiheit - die ATR war nur mit 60 Plätzen ausgestattet - zu bedienen, setzte das Team um Flughafen- und Airline-Chef Jürgen Friedel vermehrt auf touristische Nischendestinationen. Der Stuttgart-Flug wurde ganz gestrichen, die ATR wurde verkauft, 15 Beschäftigte aus Cockpit und Kabine verloren ihre Jobs.

Aber auch mit der neuen Strategie ist bald erstmal Schluss: Ab dem 29. Oktober sind keine Lübeck-Air-Flüge mehr buchbar. Auf Anfrage von aeroTELEGRAPH teilte eine Sprecherin der Airline mit, dass Lübeck Air in die Winterpause gehe und es voraussichtlich im Winter keine Flüge geben werde. «Der Grund ist eine Umstrukturierung und eine unternehmerische Abwägung», so die Sprecherin weiter. Weitere Details nannte sie zunächst nicht, erklärte aber: «Stattdessen treiben wir die Bautätigkeiten hier am Flughafen voran.»

Nur noch Wet-Lease-Partner

Im Sommer 2023 werden alle Flüge von Wet-Lease-Partnern durchgeführt. Bei den touristischen Flügen setzt Lübeck Air die griechische Marathon Airlines, die zuerst mit einer Embraer E175 flog. Mittlerweile ist ein Airbus A320 von Nordica unter Marathon-Code unterwegs. Die letzten Flüge im Oktober gehen nach Bern, Bastia, Olbia und Menorca. Auch die Flüge nach München enden Ende Oktober. Ausführende Airline ist bis dahin Private Wings, die auf der Strecke Dornier 328 einsetzt.

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