Südamerika und die bisherigen Airlines von IAG: Die Gruppe will wachsen.

Südamerika und die bisherigen Airlines von IAG: Die Gruppe will wachsen.

depositphotos/IAG

Übernahmepläne

IAG will nach Air Europa auch eine Fluglinie in Südamerika

Dass Lufthansa bei ITA einsteigen darf, sieht IAG als gutes Zeichen für die eigenen Air-Europa-Pläne. Der spanisch-britische Luftfahrtkonzern denkt aber auch schon weiter.

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Sie sind Rivalen doch in dieser Sache drücken sie sich gegenseitig die Daumen. So unterstützte Lufthansas-Konzernchef Carsten Spohr schon im Februar öffentlich die Bemühungen von British-Airways- und Iberia-Mutterkonzern IAG, Air Europa zu kaufen.

Nachdem Lufthansa selbst nun von der EU grünes Licht für den Einstieg bei ITA Airways erhalten hat, sagt IAG-Chef Luis Gallego gegenüber der Zeitung Financial Times: «Ich sehe das als positive Nachricht an, denn es bedeutet, dass die Europäische Kommission den Wert einer Konsolidierung sieht, um eine stärkere Luftfahrtindustrie in Europa zu haben.»

Tap als Alternative

Denn natürlich drücken Spohr und Gallego sich nicht deshalb gegenseitig die Daumen, weil sie wollen, dass die jeweils andere Gruppe wächst. Sondern weil sie durch eine entsprechende Freigabe der Kartellwächter gute Vorzeichen für die eigenen Pläne sehen.

So machte der IAG-Chef deutlich, dass er die Freigabe von Lufthansas ITA-Einstieg als gutes Zeichen sieht für die eigene Air-Europa-Übernahme, die von Brüssel noch freigeben werden muss. Gallego sagte außerdem, ein Angebot für die portugiesische Fluggesellschaft Tap sei eine weitere Möglichkeit. IAG «habe immer andere Optionen auf dem Radar», falls der Air-Europa-Deal doch von den Kartellwächtern in Brüssel abgelehnt werden sollte.

Erstmals außerhalb Europas

Und der Konzernchef deutete auch an, dass IAG zum ersten Mal außerhalb Europas expandieren könnte, etwa durch den Kauf einer südamerikanischen Fluggesellschaft, um die Nachfrage nach Flügen zwischen Europa und Südamerika noch besser zu bedienen.

Gallego nannte weder Details noch Namen. Doch der südamerikanische Markt ist seit Jahren in Bewegung. So haben sich etwa die kolumbianische Avianca und die brasilianische Gol zur neuen Grupo Abra zusammengeschlossen und arbeiten mittlerweile auch mit Aerolíneas Argentinas zusammen. Zugleich gibt es seit März 2024 Spekulationen über eine Fusion von Azul und der brasilianischen Konkurrentin Gol.

Grupo Abra, Volotea und die Slots

IAG hat mit Iberia bereits die Marktführerin zwischen Südamerika und Europa in ihren Reihen, vor allem dank Verbindungen in die spanischsprachigen Länder. Tap ist in Brasilien stärker. Lufthansa Group will durch den ITA-Einstieg in Südamerika Boden gutmachen, wo sie bisher schwach aufgestellt ist.

Derweil hat sich die Grupo Abra schon zusammen mit der spanischen Fluggesellschaft Volotea als Vermittler bei der Air-Europa-Übernahme durch IAG angeboten. Sie wollen gemeinsam Slots, also Zeitnischen für Starts und Landungen, übernehmen, die IAG und Air Europa aus kartellrechtlichen Gründen werden abgeben müssen.

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