Gebrauchtmarkt: Die erste Airline, die den Airbus A380 aus zweiter Hand nutzt, ist die Wes-Lease-Anbieterin Hi Fly.

Gebrauchtmarkt: Die erste Airline, die den Airbus A380 aus zweiter Hand nutzt, ist die Wes-Lease-Anbieterin Hi Fly.

aeroTELEGRAPH

Bunte Bemalung

Hi Fly über ihren A380: «Kunden stehen Schlange»

Die portugiesische Wet-Lease-Spezialistin ist sehr zuversichtlich, ihre Airbus A380 auslasten zu können. Ihrem ersten Superjumbo gibt Hi Fly ein auffälliges Kleid.

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Für Hi Fly und für Airbus war es ein historischer Moment. Am Donnerstag (19. Juli) stellte die portugiesische Wet-Lease-Spezialistin bei der Luftfahrtmesse in Farnborough ihren ersten Airbus A380 vor. Sie wurde damit die 14. Betreiberin des Superjumbos. Nicht nur das ist ist den Augen von Airbus' Verkaufschef Eric Schulz ein «Meilenstein». Hi Fly ist auch die erste Fluggesellschaft, die einen Gebraucht-Superjumbo betreibt.

Für Hi-Fly-Chef Paulo Mirpuri sind Airbus A380 aus zweiter Hand ideal. Denn sie sind billiger zu haben. Dadurch habe man «den Luxus, dass wir den Flieger nicht jeden Tag in Betrieb haben müssen», erklärt er. Gleichzeitig sei der A380 auch nach zehn Jahren noch immer ein sehr modernes Flugzeug, in dem viel Technologie stecke, die auch in Airbus' modernstem Jet A350 enthalten ist.

Hohe Nachfrage

Hi Fly übernimmt die Maschine mit der Seriennummer 006, die von Singapore Airlines nach dem Ablauf des Vertrags an die Leasinggesellschaft Doric zurück gegangen war. Die Reaktion des Marktes auf das neue Angebot sei überwältigend, so Mirpuri zu aeroTELEGRAPH. «Sie stehen Schlange, um erster Kunde für unseren Airbus A380 zu werden.».

Die Nachfrage sei größer als er erwartet habe. «Leider können wir nur einem den Zuschlag geben.» Ab August soll der A380 von Hi Fly dann in Betrieb sein. Dann werde auch klar sein, welche Kundin die erste sein wird. Das bedeutet gemäß Mirpuri auch, dass der Bedarf nach weiteren Airbus A380 definitiv vorhanden ist. Hi Fly wird sich denn auch wie geplant eine weitere Maschine anschaffen. Bis «April oder Mai kommenden Jahres» werde der Superjumbo mit dem Kennzeichen 9H-MIP allerdings der einzige in der Flotte bleiben.

Auch engere Bestuhlung geplant

Der erste A380 der Portugiesen weist in einer Drei-Klassen-Konfiguration 471 Sitze auf, darunter 12 First-Class-Suiten und 68 Business-Sitze. Es ist das Konzept von Singapore Airlines. Bei den späteren Jets wird sich das ändern. «Wenn wir drei bis fünf Jahre in die Zukunft schauen, dann ist klar, dass wir auch eine engere Bestuhlung brauchen.»

Die so genannte High-Density-Variante sei für viele Kunden die Zukunft, so Mirpuri. «Der Markt will sie.» In einer Ein-Klassen-Bestuhlung kann der A380 laut Airbus maximal 853 Passagiere fassen . Hi Fly wird allerdings nicht auf eine Business Class verzichten. Ursprünglich hatte Mirpuri 560 Plätze in zwei Klassen geplant.

Bunte Lackierung

Die Bemalung des ersten A380 von Hi Fly sticht heraus. Statt des normalen, eher neutralen Erscheinungsbildes trägt er eine bunte Spezialbemalung der Mirpuri Foundation, einer von Firmenchef und -gründer Paulo Mirpuri gegründeten wohltätigen Organisation. Sie setzt sich für verschiedene Bereiche ein – in den Bereichen Umwelt und Bildung.

Die Bemalung des A380 mit dem Kennzeichen 9H-MIP widmet sich dem Thema der Zerstörung der Korallenriffe. Die eine Seite des Fliegers steht für die Hoffnung. «Not too late für Coral Reefs», steht dort, also «es ist noch nicht zu spät». Auf der anderen Seite ist die Bemalung dunkler, sie zeigt ein abgestorbenes Riff. «Coral Reefs gone by 2050» steht dort, «2050 verschwunden». Auf dem Leitwerk steht: «Which side are you on», also «Auf welcher Seite stehst Du?»

Sehen Sie sich die Lackierung des ersten Airbus A380 von Hi Fly oben in der Bildergalerie selbst an.

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