Blick aus Airbus A350 von Air France: Der Kunde namens Christian hob nicht ab - und wollte Entschädigung.

Blick aus Airbus A350 von Air France: Der Kunde namens Christian hob nicht ab - und wollte Entschädigung.

aeroTELEGRAPH

Kundenanfragen

Genervter Kunde trollt Air France und sichert sich Domain

Die Anfragen eines Kunden auf der Webseite der Airline führten ins Leere. Das brachte den Mann auf eine Idee, mit der er Air France ärgerte.

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Wer seit Beginn der Pandemie einen Flug umbuchen, die Reise stornieren oder sich Geld zurückzahlen lassen wollte, hatte es in den meisten Fällen nicht leicht. Die Kundencenter fast aller Fluggesellschaften waren überfordert. Einem Kunden in Frankreich passierte kürzlich aber etwas wirklich Seltsames – und er rächte sich prompt an Air France.

Der Mann, der sich selbst nur als «Christian» zu erkennen gibt, hatte laut eigenen Angaben ein Kontaktformular auf der Seite von Air France ausgefüllt, das für die Abwicklung der  Rückerstattung von Flugtickets gedacht war. Doch er habe als Rückmeldung die Meldung «No such Domain» erhalten. Das bedeutet, dass die Internet-Adresse, an die das Formular gesendet wurde, nicht existierte.

Mails an Datenschutzbehörde geschickt

«Ich habe dann eine Stunde damit verbracht, mir schlechte Musik Ihrer Support-Hotline anzuhören, bevor ich aufgegeben habe», schreibt der Kunde weiter. «Da Sie es nicht geschafft haben, diese Domain zu registrieren, habe ich sie für Sie registriert.» Und tatsächlich: Die Adresse websupportairfrance.fr führt tatsächlich auf eine leere Seite, auf der der Kunde sein Leid klagt, wie zuerst das Portal Heise Online berichtete.

Wie «Christian» weiter berichtet, erhalte er nun die Anfragen anderer Kundinnen und Kunden, die Erstattungen beantragen wollen. Diese enthalten persönliche Informationen, die für die Flugreservierung nötig sind. Und das, so der verärgerte Kunde, sei ein Datenschutzproblem.

Anfrage inzwischen bearbeitet

Er leite alle Support-Anfragen an die französische Datenschutzbehörde weiter, schreibt er. Air France bestätigt gegenüber aeroTELEGRAPH, dass man am 7. Dezember über ein Datenleck im Zusammenhang mit einer E-Mail-Funktion auf der Website informiert worden sei. Die IT-Teams der Fluggesellschaft hätten «sofort Abhilfemaßnahmen ergriffen», um den Vorfall zu stoppen.

«Durch diese schnellen Maßnahmen konnte die Zahl der Datensätze im Zusammenhang mit Reservierungsdaten auf 29 begrenzt werden», so Air France weiter. In einem Update heißt es auf der gekaperten Website denn auch, die E-Mails hätten gestoppt. Air France «hat jetzt meine Support-Anfrage bearbeitet», so der Kunde weiter.

Anfrage inzwischen bearbeitet

Die Fluglinie will sich auch mit den weiteren betroffenen Kunden in Verbindung setzen und den Vorfall gemäß seinen Verfahren und Vorschriften der Commission Nationale Informatique et Libertés, der französischen Datenschutzbehörde, melden. «Es wurde eine Überprüfung der internen Verfahren eingeleitet, um zu verhindern, dass sich ein solcher Vorfall in Zukunft wiederholt», so die Fluglinie.

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