Airbus A321 von Tap: Die Airline ist angeschlagen.

Airbus A321 von Tap: Die Airline ist angeschlagen.

Tis Meyer/Planepics.org

Weniger Stellen, Flugzeuge und Strecken

Für Staatshilfe muss Tap wieder schrumpfen

Die portugiesische Nationalairline braucht dringend Hilfe vom Staat. Der ist bereit, Tap zu helfen. Doch es gibt ein Problem.

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Der Betriebsrat von Tap warnt und stellt eine Forderung. Der Staat solle die Kontrolle über die Nationalairline übernehmen, «um eine irreversible Verschlechterung zu verhindern». In der Corona-Krise sei es viel schneller zu einer finanziellen Kernschmelze gekommen, als viele Beobachter gedacht hätten, so das Gremium weiter.

Tap hat in den vergangenen Jahren die Flotte komplett erneuert und das Angebot nach Brasilien und Nordamerika ausgebaut. Es war eine Flucht nach vorn. Im vergangenen Jahr schrieb die Fluggesellschaft aber einen nur leicht verringerten Verlust von 105,6 Millionen Euro. Reserven konnte sie sich also keine zulegen. Das rächt sich nun, da wegen des Flugstopps keine Einnahmen hereinkommen.

Arbeitsgruppe mit Krisenmanager

Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus einem extra eingesetzten Krisenmanager, zwei Ministern, Experten der staatlichen Beteiligungsgesellschaft Parpública, der Beratungsgesellschaft Deloitte und der Anwaltskanzlei Vieira de Almeida, arbeitet deshalb an einem Rettungspaket für Tap. Portugiesische Zeitungen sprechen von einem Kapitalbedarf von bis zu einer Milliarde Euro. Doch zwischen den Aktionären herrscht Uneinigkeit.

50 Prozent an Tap hält der Staat, 5 Prozent die Mitarbeitern und 45 Prozent die Beteiligungsgesellschaft Atlantic Gateway. Diese gehört Jetblue- und Azul-Gründer David Neeleman und dem portugiesischen Unternehmer Humberto Pedrosa. Die privaten Anteilseigner wünschen sich ein Darlehen vom Staat. Die Regierung drängt eher auf eine Kapitalerhöhung und Erhöhung des Staatsanteils.

Weniger Personal, weniger Flugzeuge, weniger Ziele

Das ist nicht die einzige Hürde. Damit die EU die Hilfe des Staates durchwinkt, muss Portugal belegen können, dass die Fluggesellschaft nicht schon vorher in Schieflage war. Das wird angesichts der Verluste in den vergangenen Jahren nicht ganz einfach.  Als sicher gilt daher, dass das Management eine Restrukturierung ankündigen muss, die einen Teil der Expansion der vergangenen Jahre rückgängig macht.

Das Resultat wäre eine kleinere Tap mit weniger Mitarbeitern, weniger Flugzeugen und weniger Zielen. Bis spätestens Ende Mai müsse das Rettungspaket stehen, so portugiesische Medien.

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