Flugzeuge von Lauda und ein nicht näher bezeichneter Mitarbeiter: Der Streit mit den Gewerkschaften eskaliert.

Flugzeuge von Lauda und ein nicht näher bezeichneter Mitarbeiter: Der Streit mit den Gewerkschaften eskaliert.

Lauda

Kündigungen oder Fortsetzung?

Für Lauda beginnt die Woche der Wahrheit

Der Streit zwischen Gewerkschaft und Management der österreichischen Billigairline dauert an. Während die Zukunft von Lauda in Wien akut gefährdet ist, wird mitunter über die Sprache von Dolkumenten gestritten.

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Angesichts des Groundings als Folge der Corona-Krise leiten alle Fluglinien Sparprogramme ein. Auch Ryanair und ihre Töchter. Der Ableger der Billigairline im Vereinigten Königreich etwa plant, allen Angestellten die Löhne um 20 Prozent zu kürzen, zeigt ein Dokument, das aeroTELEGRAPH vorliegt. Außerdem sind «Produktivitätsverbesserungen beim Jahresurlaub» geplant. Lohnerhöhungen soll es bis 2025 nicht geben.

Auch bei Lauda in Österreich sollen die Mitarbeiter weniger erhalten. Piloten sollen eine Lohnkürzung von 15 Prozent, Flugbegleiter eine von 5 Prozent akzeptieren. Doch dazu braucht Lauda die Zustimmung der Gewerkschaft Vida. Seit Wochen kämpft das Management darum.

Englisch sei Standardsprache

Und die steht noch immer aus. Am Freitag (15. Mai) habe man mit Vertretern der Arbeitnehmervertretung zusammengesessen. Doch die 45 Minuten seien «verschwendet» gewesen, schreiben Ko-Chefs Andreas Gruber und David O'Brien in einem Dokument, das aeroTELEGRAPH vorliegt. Vida habe die ganze Zeit nur verlangt, dass die Dokumente auf Deutsch statt Englisch vorgelegt würden.

Tatsächlich kommuniziert Lauda auf Englisch mit den Mitarbeitenden. Das sei die Standardsprache und auch alle Arbeitsdokumente seien ein Englisch gehalten, heißt es. «Vida ist nicht daran interessiert, die A320-Jobs in Wien zu retten», heißt es in dem Schreiben. Sollte es bis zum 22. Mai zu keiner Einigung kommen, droht Ryanair mit einer Schließung der Lauda-Basis in Wien. Strecken würden dann von Ryanair übernommen und mit Boeing 737 bedient.

300 Jobs in Wien in Gefahr

Rund 95 Prozent der Pilotinnen und Piloten sowie 66 Prozent des Kabinenpersonals habe inzwischen individuell unterzeichnet, dass sie mit den geplanten Sparmaßnahmen einverstanden seien, so das Management von Lauda. Man fordere die Gewerkschaft daher auf, zu akzeptieren, dass die Mehrheit der Mitarbeiter die Zustimmung will.  Man erwarte dennoch, dass Vida die Maßnahmen ablehne, schreiben Gruber und O'Brien weiter.

Das sei der einzige Grund, warum man in der kommenden Woche wohl kommunizieren werde, dass die A320-Basis in Wien geschlossen wird. Die Manager rufen die verbleibenden Mitarbeiter dazu auf, die Dokumente zu unterzeichnen, damit man so den Druck auf Vida erhöhen könne. «Nur so lassen sich die A320-Basis in Wien und die damit verbundenen 300 Jobs retten.»

Balpa wehrt sich gegen Ultimatum

Auch in Großbritannien hat Ryanair Stress mit der Gewerkschaft Balpa. In dem Schreiben, das die Sparmaßnahmen darlegt, heißt es, dass die Gewerkschaft sich bisher weigere, die Bedingungen zu akzeptieren und man daher im Zweifel Kündigungen werde aussprechen müssen. Bis Montag (18. Mai) habe die Gewerkschaft Zeit, zu reagieren. Balpa wiederum erklärt, man verstehe zwar, dass Sparmaßnahmen nötig werden, doch «diese Art von Ultimatum» sei keine Art und Weise, um Geschäfte zu machen.

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