Flieger von Flybe: Die Marke verschwindet.

Flieger von Flybe: Die Marke verschwindet.

Flybe

Übernahme durch Virgin, Stobart und Cyrus

Flybe wird zu Virgin Atlantic

Die britische Regionalairline bekommt neue Besitzer. Virgin Atlantic kauft Flybe zu einem Spottpreis und macht sie zu ihrem Zubringer. An Bord sind zwei weitere Investoren.

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Letzten September kündigte Flybe an, ihren Flugzeugen ein neues Design zu verpassen. Der schlichtere Auftritt sollte sparsam umgesetzt werden, indem die Lackierung während geplanten großen Wartungsstopps aufgebracht wird. Doch dazu kommt es nun wohl nicht mehr. Denn Flybe bekommt einen neuen Namen: Virgin Atlantic.

Am Freitag (11. Januar) gab Virgin Atlantic bekannt, Flybe zu kaufen und «zu gegebener Zeit» umzubenennen. Die britische Langstreckenfluglinie übernimmt die Regionalairline aber nicht alleine. Sie tut es zusammen mit dem britischen Mischkonzern Stobart Group und der amerikanischen Finanzfirma Cyrus Capital.

Preis: Fast nichts

Die drei Partner zahlen für die Regionalairline nur 2,2 Millionen Pfund. Das entspricht einem Preis pro Flybe-Aktie von einem Penny. Zuletzt wurden für die Papiere an der Londoner Börse rund 16 Pence bezahlt. Virgin, Stobart und Cyrus haben der Fluglinie aber bereits einen Überbrückungskredit von 20 Millionen Pfund (22 Millionen Euro) gegeben. Damit kann die kriselnde Regionalairline ihre kurzfristigen Finanzierungsbedürfnisse decken.

Die drei Käufer haben zur Übernahme die Firma Connect Airways gegründet, die Flybe integrieren wird. In sie wird auch das Flugzeugleasinggeschäft von Stobart und Stobart Air eingebracht. Sie bekommt von den drei Partnern zudem weitere 80 Millionen Pfund für künftige Investitionen. Die vergrößerte Fluglinie werde weiterhin Städte in Großbritannien und Irland bedienen, heißt es weiter. Mehr Details zur künftigen Strategie nannten Virgin, Stobart und Cyrus jedoch nicht.

Zubringer für Langstreckenflüge

Virgin Atlantic bekommt damit wieder einen Zubringer für ihre Langstreckenflüge. Das versuchten die Briten schon einmal. Im März 2013 gründeten sie Little Red. Sie bot Flüge zwischen London Heathrow und Manchester, Edinburgh sowie Aberdeen an. Doch nach anderthalb Jahren mit Verlusten war wieder Schluss. Little Red verschwand wieder. Mit Flybe bekommt Virgin nun ein deutlich engmaschigeres Zubringernetz.

Auch Stobart hat ein ureigenes Interesse an der Übernahme. Der Konzern aus Nordengland ist nicht nur in den Branchen Energie, Immobilien und Eisenbahnifrastruktur tätig, sondern auch in der Luftfahrt. Seine Fluglinie Stobart Air - ehemals Aer Arann - fliegt diverse Strecken am London-Southend für Flybe. Und dieser Flughafen gehört (wie auch der Carlisle Lake District Airport) wiederum der Stobart Group. Dieses Geschäft wäre in Gefahr gewesen, wenn Flybe hätte aufgeben müssen.

Seit November zum Verkauf

Die Betriebsgesellschaft Connect Airways wird unabhängig von Virgin Atlantic mit eigenem Management arbeiten. Virgin und Stobart werden je 30 Prozent der Anteile halten,  Cyrus Capital 40 Prozent. Flybe hatte sich im November zum Kauf angeboten, nachdem die Fluglinie in eine finanzielle Krise geraten war.

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