London-Heathrow aus der Luft: Auch hier droht Ungemach.

London-Heathrow aus der Luft: Auch hier droht Ungemach.

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In mehreren Ländern

Europas Luftfahrt droht Streikwelle zu Ostern

Nicht nur in Deutschland wird der Verkehrssektor bestreikt. Auch in zahlreichen europäischen Ländern drohen Arbeitsniederlegungen in der Luftfahrt.

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Deutschland steht still. Der von Verdi und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG ausgerufene Warnstreik am Montag (27. März) trifft flächendeckend den Verkehrssektor. Auch an zahlreichen Flughäfen findet kein oder nur sehr eingeschränkter Luftverkehr statt.

Verdi fordert für die unteren Gehaltsgruppen im öffentlichen Dienst 500 Euro mehr pro Monat. Die oberen Gehaltsgruppen sollen 10,5 Prozent mehr Lohn bekommen. Die Bahngewerkschaft EVG verlangt für die unteren Gehaltsgruppen 650 Euro mehr monatlich und 12 Prozent für die oberen Gehaltsgruppen.

Massive Proteste in Frankreich

Einschränkungen im Luftverkehr droht Reisenden allerdings nicht nur in Deutschland. Auch in anderen europäischen Ländern sind rund um die bevorstehenden Osterfeiertage, an denen traditionell viele Menschen reisen, Arbeitsniederlegungen zu erwarten.

In Frankreich kommt es derzeit zu massiven Streiks gegen die Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron. Betroffen ist auch der Luftverkehr. Schon seit dem vergangenen Wochenende haben Fluglotsen in Marseilles und Bordeaux ihre Arbeit niedergelegt. In der Folge müssen auch Fluggesellschaften, die den französischen Luftraum nutzen, ihre Flugpläne reduzieren, was zu Annullierungen und Verspätungen führt.

Der nächste große Generalstreik ist für Dienstag (28. März) geplant. Aber auch schon ab Montag kommt es zu zahlreichen Einschränkungen im Luftverkehr. Die französische Zivilluftfahrtbehörde DGAC teilt mit, dass Reisende an den Flughäfen Paris-Orly, Toulouse, Bordeaux und Marseille bis zum 30. März um 6 Uhr mit Einschränkungen rechnen müssen.

Ryanair schießt Richtung Frankreich

Ryanair läuft dagegen Sturm. Am Montag (27. März) verurteilte der irische Billigflieger erneut, «die anhaltende Annullierung von Flügen über Frankreich aufgrund der wiederholten Streiks der französischen Flugsicherung». Die Airline kritisiert: «Wie immer wird das französische Mindestdienstleistungsgesetz zum Schutz französischer Inlandsflüge angewandt, aber EU-Überflüge aus Deutschland, Spanien, Italien, dem Vereinigten Königreich und Irland werden nur deshalb gestrichen, weil eine winzige französische Flugsicherungsgewerkschaft den Himmel über Europa wiederholt schließt.»

Am vergangenen Wochenende seien mehr als 25 Prozent der 9000 planmäßigen Ryanair-Flüge aufgrund von Störungen der französischen Flugsicherung verspätet gewesen, und 230 Flüge seien aufgrund von Kapazitätsbeschränkungen der französischen Flugsicherung gestrichen worden, schreibt die Fluglinie. Sie fordert, dass die EU-Kommission sich einschaltet und unter anderem eine Mindestvorankündigungszeit für Streiks durchsetzt.

Tap-Cockpitpersonal fordert Vor-Corona-Gehälter

In Portugal hat die Pilotengewerkschaft Sindicato dos Pilotos da Aviação Civil (SPAC) angekündigt, dass die Cockpitcrews der größten portugiesischen Fluggesellschaft Tap über Ostern die Arbeit niederlegen könnten. Infolge der Pandemie hatten sie Lohnkürzungen von bis zu 45 Prozent akzeptiert und fordern nun die Rückkehr zu ihren Vor-Corona-Gehältern - auch angesichts des Gewinns der Airline im vergangenen Jahr.

Zudem will das portugiesische Kabinenpersonal von Easyjet vom 1. bis 3. April in den Ausstand treten. Die Forderungen umfassen Lohnerhöhungen und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Aufruf auch für London-Heathrow

Auch in England droht Ungemach: Rund 1400 Sicherheitsbeschäftigte am Flughafen London-Heathrow sind von der Gewerkschaft Unite aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Der Streik soll am Freitag, den 31. März beginnen und bis Ostersonntag (9. April) andauern. Die Gewerkschaft fordert deutlich mehr Lohn für die Beschäftigten. Der Flughafen sagt, dass Gehaltsanpassungen von 10 Prozent abgelehnt worden wären und will mit Notfallplänen die Streikauswirkungen so gering wie möglich halten.

Schon seit dem 27. Februar ist das Bodenpersonal von Swissport in Spanien zum Streik aufgerufen - und zwar bis zum 13. April. Die Gewerkschaften UGT, CC OO und USO planen die Arbeitsniederlegungen für montags, dienstags und donnerstags. Sie fordern höhere Löhne für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Die spanische Gesetzgebung sieht allerdings vor, dass eine Mindestleistung erbracht werden muss, daher sind die Auswirkungen der Streiks auf die Reisenden oft nicht so gravierend.

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