Boeing 787 benannt nach Mutter Teresa: Dieser Dreamliner von Ethiopian ist eines der Flugzeuge, denen Waffenlieferungen ins Kriegsgebiet vorgeworfen werden.

Boeing 787 benannt nach Mutter Teresa: Dieser Dreamliner von Ethiopian ist eines der Flugzeuge, denen Waffenlieferungen ins Kriegsgebiet vorgeworfen werden.

Simon Butler/Flickr/CC-BY 2.0 (bearbeitet)

Tigray-Konflikt

Ethiopian soll Waffen in Kriegsregion geliefert haben

Die Nationalairline Äthiopiens wird in den Tigray-Konflikt hineingezogen. Ethiopian Airlines wird vorgeworfen, illegal Waffen transportiert zu haben.

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Im Norden Äthiopiens herrscht seit November 2020 ein gewaltsamer Konflikt. Die Regierung des Regionalstaates Tigray kämpft gegen die Armee Äthiopiens. Dabei geht es um die Machtverteilung zwischen ethnischen Gruppen im Staat.

Bei den Kämpfen in den letzten elf Monaten sind bereits Tausende Menschen gestorben. Die Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte Michelle Bachelet beklagte kürzlich «grobe Verstöße und Missbräuche». Darunter befänden sich außergerichtliche Tötungen, willkürliche Verhaftungen, Zwangsumsiedlungen und sexuelle Gewalt gegen Kinder und Erwachsene.

Transporte sind verboten

In den Konflikt ist wohl auch die Nationalairline Äthiopiens verwickelt. Wie der Nachrichtensender CNN berichtet, habe sie Waffen in die Kriegsregion transportiert. Die Reportage beruft sich unter anderem auf interne Dokumente und Bilder der Frachtabfertigung von Ethiopian Airlines. Sie zeigen, wie Kriegswaffen in Flugzeuge der Airline geladen wurden.

Eritreas Militär kämpft ebenfalls gegen die Truppen aus Tigray. Bereits fünf Tage nach Anfang des Konflikts soll Ethiopian Airlines Rüstungsgüter von Addis Abeba in die eritreische Hauptstadt Asmara geliefert haben - an Bord von zivilen Flugzeugen. Anhand der veröffentlichten Informationen von CNN und Flugdaten von Flightradar24 lässt sich zurückverfolgen, dass es Boeing 737 und 787, sowie 777 F gewesen sein müssen. Die Fluggesellschaft streitet die Vorwürfe ab.

Internationale Sanktionen...

Internationales Luftfahrtrecht verbietet den Transport von militärischen Waffen mit zivilen Flugzeugen. Werden die Vorwürfe offiziell bestätigt, kann das für Ethiopian Airlines schwere Folgen haben. Die Fluglinie gehört zu den wenigen erfolgreichen in Afrika. Dieser Erfolg basiert unter anderem auf Diplomatie, die es dem Staatsunternehmen ermöglicht, in vielen Ländern an kommerzielle Flugrechte zu gelangen und somit ein großes internationales Streckennetz zu betreiben.

Etwa in den USA ist es für ausländische Airlines nicht immer leicht, an eine behördliche Genehmigung zum Betrieb von kommerziellen Passagierflügen zu kommen. Letzten Monat verkündete die von Joe Biden geführte Regierung der USA Sanktionen gegen alle in dem Krieg involvierten Parteien. Das könnte Ethiopian stark bremsen.

... und Sicherheitslage werden zum Problem

Außerdem spielt die Sicherheitslage im eigenen Land eine Rolle, besonders wenn sich diese weiter verschlechtert. Der Krieg in der Tigray-Region hat bereits zu Sicherheitswarnungen in Luftfahrtkreisen geführt. Auch könnten Reisende, darunter sämtliche für Ethiopian Airlines wichtige Umsteigepassagiere, von dem Konflikt abgeschreckt werden.

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