A319 von Spirit Airlines: Horrende Gepäckgebühren.

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Spirit Airlines

Die meistgehasste Airline der USA

Nach ungeschickten Aussagen über einen kranken Passagier sieht sich Spirit Airlines der tobenden Internetgemeinde gegenüber.

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Shitstorm nennt sich das, was Spirit Airlines gerade erlebt - eine Welle der öffentlichen Entrüstung im Netz. Eigentlich ist es eher ein Tsunami. Ausgelöst hat ihn Jerry Meekins. Der Vietnamkrieg-Veteran aus Florida wollte seine Tochter in New Jersey wieder einmal besuchen. Er kaufte sich deshalb ein Ticket bei Spirit Airlines für 197 Dollar. Zwei Wochen später erfuhr er von seinem Arzt eine erschütternde Diagnose. Sein Krebs sei inzwischen so weit fortgeschritten, dass er bald sterben werde. Und er dürfe in dieser Situation nicht mehr fliegen. Meekins wendete sich an den Kundendienst von Spirit Airlines und blitzte ab. Keine Rückzahlung, so wollen es die Regeln. Der ehemalige Soldat schlug vor, das Arztzeugnis vorzulegen, doch er biss auf Granit. Die Antowort: Man könne keine Ausnahme machen, sonst würden ganz viele Kunden mit Spezialfällen dies auch versuchen, wie das Nachrichtenportal Tampa Bay Online berichtete.

Wirklich schlimm machte die Situation aber Spirit-Airlines-Chef Ben Baldanza. «Es tut uns leid für Herrn Meekins», sagte er in einem Interview. «Aber das ist ein Land, eine Gesellschaft in der wir nach den Regeln spielen. Er wollte das nicht. Das ist nicht fair gegenüber den 10 Millionen anderen Spirit-Kunden», sagte er gegenüber dem TV-Sender Fox News. Der Aufschrei in der Öffentlichkeit war riesig. Auf Facebook wurde eine Gruppe «Boycott Spirit Airlines» gegründet. Inzwischen hat sie bereits 41'000 Mitglieder. Seither lassen unzufriedene Kunden ihre Wut auf der Seite aus, Hunderte klicken «Gefällt mir». Gemäß dem Social-Media-Analysedienst Amplicate sind auf Facebook, Twitter & Co. inzwischen 91 Prozent der Nutzerkommentare negativ - keine andere Airline kommt auf so hohe Werte.

Zu spät für die gute Geste

Inzwischen rief Firmenchef Baldanza zwar Veteran Meekins an und zahlte ihm persönlich die 197 Dollar zurück. Er spendete außerdem 5000 Dollar an eine Veteranenvereinigung. Doch den Sturm der Entrüstung kann Spirit nicht mehr stoppen. Vor allem weil die Airline kürzlich neue Gebühren für Handgepäck einführte, die bis zu 200 Dollar für einen Retourflug betragen können. Da Spirit bereits ein mieses Image hatte, wurde diese Nachricht dem Unternehmen nun noch schlechter ausgelegt. Einem sterbenden Mann 197 Dollar vorenthalten und gleichzeitig 100 Dollar pro Strecke für eine Tasche verlangen - das erscheint dann doch vielen Amerikanern als unverschämt.

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