Flieger von Ryanair: Die Meinungen im Cockpit sind gespalten.

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aeroTELEGRAPH

Vereinigung Cockpit unterschreibt

Deutsche Piloten beugen sich Ryanairs Druck

Der Billigflieger hat der Vereinigung Cockpit nun doch ein Ja zum Krisen-Tarifvertrag abgepresst - und das fast ohne Änderungen. Dabei hatten viele Piloten dagegen gestimmt.

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Vor einer Woche stimmten die deutschen Ryanair-Piloten gegen einen Krisen-Tarifvertrag, den die Vereinigung Cockpit mit Malta Air ausgehandelt hatte. Über diese Ryanair-Tochter sind die Piloten des Billigfliegers in Deutschland angestellt. Nachdem die Gewerkschaft sich selber nicht glücklich mit Vertrag und Verhandlungen gezeigt hatte, scheiterte das Papier schließlich knapp mit 49,4 der abgegebenen Piloten-Stimmen.

Ryanair kündigte daraufhin an, die Basis am Flughafen Hahn zu schließen und womöglich auch die Standorte Berlin-Tegel und Weeze. Auch für andere deutsche Flughäfen plant die Fluglinie Stellenstreichungen. Jetzt lenkt die Piloten-Gewerkschaft allerdings ein.

Einschnitte über Jahre akzeptiert

In einem Schreiben der Tarifkommission der Vereinigung Cockpit vom Montag (27. Juli), das aeroTELEGRAPH vorliegt, heißt es, man sei mit dem Arbeitgeber zu einer Einigung gekommen, die seit Sonntagabend verbindlich sei. «Die Tarifverträge wurden inhaltsgleich wie bereits am 10. Juli unterschrieben.» Malta Air habe lediglich noch eine einseitige Erklärung abgegeben, laut der Piloten bei vorübergehenden Stationsschließungen vor dem Winter 2021 gefragt würden, ob sie an eine andere Station versetzt werden wollten.

Ein Sprecher der Vereinigung Cockpit sagte gegenüber aeroTELEGRAPH, man habe zudem kleinere Verbesserungen beim Kündigungsschutz durchgesetzt. Dennoch bilanziert das Schreiben, an die Piloten gerichtet, man habe sich «schweren Herzens dazu durchgerungen, die Euch bereits dargelegten Einschnitte für die nächsten Jahre zu akzeptieren».

Einigung für viele schwer hinzunehmen

Zu den Einschnitten gehört eine Gehaltsreduzierung um 20 Prozent bis Ende Juni 2022, um 14 Prozent bis Ende Juni 2023 und um 8 Prozent bis Ende Juni 2024. Die Tarifkommission hatte sich zuvor selber mit der langen Laufzeit der Kürzungen unzufrieden gezeigt.

Die Gewerkschafter schreiben, man zähle darauf, dass nun alle Arbeitsplätze in den Cockpits von Malta Air in Deutschland erhalten bleiben würden. Man wisse aber auch, dass der Tarifabschluss für viele der Piloten schwer zu akzeptieren sei. «Eine Abstimmung, die nahezu 50/50 ausfiel, ist ein klares Zeichen für die Komplexität der Situation.»

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