Boeing 737 von Corendon: Die Probleme entstehen oft an größeren Airports.

Boeing 737 von Corendon: Die Probleme entstehen oft an größeren Airports.

aeroTELEGRAPH

Flughafenchaos

Corendon streicht rund 1500 Flüge

Auch die türkische Fluggesellschaft stolpert über die Probleme an den europäischen Flughäfen. Daher dünnt Corendon ihren Flugplan jetzt deutlich aus.

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Lufthansa streicht Tausende Flüge, British Airways ebenso und das sind nur zwei Beispiele. Personalmangel an den Flughäfen und teilweise auch bei den Airlines selbst führen dazu, dass viele europäische Fluggesellschaften gerade ihr Programm ausdünnen. Sie wollen so einen schmaleren, aber dafür stabileren Betrieb erreichen.

Auch die türkische Corendon Airlines, die auch Ableger auf Malta und in den Niederlanden hat, geht nun diesen Schritt. «Seit Wochen gibt es Probleme an vielen europäischen Flughäfen und das können wir nicht bis Ende Oktober durchhalten», erklärt Thomas Braun, Deutschland-Chef der Airline, im Gespräch mit aeroTELEGRAPH.

Probleme entstehen an großen Drehkreuzen

Man habe beschlossen, den Flugplan zu entzerren. «Wir streichen von August bis Oktober in unserem gesamten Netzwerk rund 15 Prozent unserer touristischen Flüge und 25 Prozent der Flüge im ethnischen Verkehr», so Braun. «Insgesamt fallen rund 1500 Flüge weg.»

Betroffen sind davon beispielsweise sechs Verbindungen am Flughafen Münster/Osnabrück, wie zuerst die Zeitung Westfälische Nachrichten berichtete. Dabei entstehen die Probleme oft gar nicht bei den regionalen Flughäfen, sondern an den großen europäischen Drehkreuzen wie etwa Amsterdam oder London-Heathrow. Aber es folgen Kettenreaktionen.

Manchmal muss das Gepäck zurückbleiben

«Ein Problem ist unsere hohe Taktung», erklärt Braun. «Ein Flieger startet beispielsweise morgens pünktlich in Antalya, hat dann aber tagsüber durch Abfertigungsprobleme an großen europäischen Hub-Airports so viel Verspätung, dass er abends an einem deutschen Regionalflughafen gar nicht mehr landen darf.» Die Cockpitcrew könne dies teilweise nur verhindern, indem sie beispielsweise ohne Gepäck oder ohne alle Fluggäste losfliege.

Corendon selber hat laut Braun keine größeren Personalprobleme. «Wir haben zwar einen erhöhten Corona-Krankenstand, aber das ist nicht ursächlich für die aktuellen Probleme», so der Manager, «denn wir waren vorbereitet und haben genügend Personal vorgehalten.»

Noch keine Streichung für den Winter

Bisher nimmt Corendon nur Streichungen im Sommerflugplan vor, der bis Ende Oktober gilt. «Für den Winterflugplan sind bisher keine Anpassungen geplant, aber da haben wir eh schon sehr konservativ geplant», sagt Braun.

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