Jet von Condor: Wer rettet den Ferienflieger?

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Übernahme durch PGL in Gefahr

Condor und die Polen pokern

Lot-Mutter PGL versucht offenbar, aus dem Kaufvertrag für Condor herauszukommen - und bedient sich auch taktischer Manöver. Springt am Ende der deutsche Staat ein?

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Eigentlich wollte Condor ihr Schutzschirmverfahren Ende März abschließen. Doch am Montag (6. April) wurde bekannt, dass mehrere Gläubiger im Eilverfahren Rechtsmittel gegen den vom Gericht befürworteten Plan eingelegt haben. Erst am Donnerstagnachmittag (9. April) teilte eine Justizsprecherin dann mit, dass die zuständige Kammer die Beschwerden zurückweist. Der Schutzschirmplan ist damit rechtskräftig.

Condor muss bis zum 15. April eigentlich ihren Kredit der staatlichen Förderbank KfW über 380 Millionen Euro zurückzahlen. Allerdings plante der Ferienflieger, dieser finanziellen Verpflichtung nach einer Übernahme durch den Lot-Mutterkonzerns PGL nachkommen. Und diese Übernahme wackelt, denn die Corona-Krise trifft auch den polnischen Staatskonzern. Schon Ende März wurde bekannt, dass PGL mittlerweile hohe Forderungen stellt - womöglich bewusst, um aus dem Kaufvertrag wieder herauszukommen.

Taktische Manöver

Nun schreibt das Magazin Der Spiegel unter Berufung auf Personen, die an den Verhandlungen beteiligt sind, PGL würde sogar Geld fordern, um auf Condor zu verzichten. Denn nur so könnte der Ferienflieger sich einen neuen Käufer suchen. Allerdings handele es sich dabei wohl eher um eine Art Pokerspiel.

PGL will demnach etwas in der Hand haben für den Fall, dass Condor Strafzahlungen fordern sollte, falls der Deal nicht zustande kommt. So könnte das Ziel sein, dass beide Seiten ihre potenziellen Forderungen fallen lassen.

Erst der Staat, dann ein neuer Käufer?

Eine Condor-Sprecherin sagte, man sei «nach wie vor in konstruktiven Gesprächen mit PGL, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie gemeinsam zu bewerten». Zudem habe man staatliche Unterstützung beantragt, die über Kurzarbeit hinausgeht.

Sollte sich PGL tatsächlich von dem Kauf zurückziehen, wäre es denkbar, dass die KfW mit weiteren Krediten einspringt. Laut Spiegel ist auch eine Abtretung der Bezugsrechte durch die Polen an die KfW nicht ausgeschlossen. Das wäre dann eine staatliche Beteiligung an Condor, über die als mögliche Übergangslösung schon spekuliert wurde. Die große Frage dabei lautet: Wie wahrscheinlich ist es, dass man nach der Corona-Krise in absehbarer Zeit einen neuen Käufer für die Fluggesellschaft findet?

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