Blick auf Jets von Brussels Airlines: Die Lufthansa-Tochter sieht sich ungleich behandelt.

Blick auf Jets von Brussels Airlines: Die Lufthansa-Tochter sieht sich ungleich behandelt.

Brussels Airlines

Streit um Gebühren

Brussels Airlines klagt gegen Charleroi - und meint Ryanair

Airlines müssen in Charleroi eine Gebühr nicht bezahlen, die in Brüssel anfällt. Das ärgert Brussels Airlines. Die Lufthansa-Tochter klagt deshalb bei der EU.

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Geografisch stimmt es. Der Aéroport de Charleroi-Bruxelles-Sud liegt tatsächlich im Süden von Brüssel. Bis in die belgische Hauptstadt sind es aber doch 40 Kilometer. Es ist jedoch nicht seine Bezeichnung, die Dorothea von Boxberg nervt. Die neue Chefin von Brussels Airlines regt sich über die bevorzugte Behandlung des südbelgischen Flughafens auf.

Konkret geht es um die sogenannten Terminal Navigation Charges. Die belgische Flugsicherung Skyes verlangt sie wie Flugsicherungen in anderen Ländern auch, um damit ihren Betrieb zu finanzieren und die Sicherheit an Airports zu gewährleisten. Doch in Charleroi und an anderen Regionalflughäfen übernehmen die föderalen und regionalen Regierungen diese Kosten. In Brüssel-Zaventem zahlen die Fluglinien einen Teil selbst.

«... dass uns dies zu sehr schadet»

«Die Regionalflughäfen und der Brussels Airport werden nicht fair behandelt», so von Boxberg gemäß der Nachrichtenagentur Belga. Dadurch werde Brussels Airlines mit ihrem Drehkreuz am Flughafen Brüssel benachteiligt. Dabei geht es der ehemaligen Lufthansa-Cargo-Chefin vor allem um Ryanair. Die Billigairline fliegt nur Charleroi an und hat ihre Basis in Brüssel vergangenes Jahr nach einer Gebührenerhöhung geschlossen.

Deshalb hat Brussels Airlines jetzt bei der EU-Kommission Klage gegen den Flughafen Charleroi wegen «illegalen staatlichen Beihilfen» eingereicht. «Wir haben heute das Gefühl, dass uns dies zu sehr schadet», kommentiert von Boxberg, die seit April an der Spitze der belgischen Lufthansa-Tochter steht.

Brussels Airlines: Charleroi kein Regionalflughafen

Es seien dieselben Passagiere, die von Brüssel oder Charleroi abflögen. Der Flughafen sei eine direkte Konkurrenz. Und er sei schon lange kein Regionalflughafen mehr, so von Boxberg gemäß Belga. «Auf europäischer Ebene ist ein Flughafen ein Regionalflughafen, wenn er jährlich weniger als drei Millionen Passagiere abfertigt», wird sie zitiert. Im letzten Jahr hätten aber acht Millionen Menschen den Brussels South Charleroi Airport benutzt.

Für von Boxberg ist deshalb klar: «Es gibt keinen Grund, warum dieser Flughafen anders behandelt werden sollte.»

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