Airbus A320 von Iran Air: Bald vom europäischen Himmel verbannt?

Airbus A320 von Iran Air: Bald vom europäischen Himmel verbannt?

Tis Meyer/Planepics

Raketen für Russland

Bekommt Iran Air Flugverbot in Europa?

Eine Ilyushin Il-76 von Pouya Air flog mehrmals nach Moskau. Nun setzen die USA den Frachter der iranischen Fluglinie auf ihre Sanktionsliste. Und auch Iran Air könnte Ungemach drohen.

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Die Ilyushin Il-76 der iranischen Pouya Air war in den letzten Monaten nicht sehr beschäftigt. Aber auf einer Strecke war sie immer wieder unterwegs. Der Frachter mit dem Kennzeichen EP-PUS pendelte mehrmals zwischen Teheran-Merhabad und Moskau-Vnukovo.

Das hat nun das Office of Foreign Assets Control auf den Plan gerufen, wie zuerst der Luftfahrdatenanbieter CH Aviation berichtete. Die Behörde des Finanzministeriums der USA überwacht sanktionierte Unternehmen und Personen. Sie hat die Ilyushin Il-76 von Pouya Air am 25. April auf die Liste gesperrter Flugzeuge gesetzt. Ihr werden Verstöße gegen Nichtweitergabe von Waffen, Unterstützung des globalen Terrorismus, Nähe zu den iranischen Revolutionsgarden und Umgehung von Finanzsanktionen gegen den Iran vorgeworfen.

Neuauflage anderer iranischer Airline

Das Office of Foreign Assets Control glaubt, dass Pouya Air eine Neuauflage der vor vielen Jahren sanktionierten Qeshm Airlines ist. Sie wird ebenfalls mit den iranischen Revolutionsgarden in Verbindung gebracht. Die Fluggesellschaft nannte sich später um in Parsair und Yas Air.

Dafür gibt es auch konkrete Hinweise. Gemäß CH Aviation war die Il-76 der Fluglinie zuvor bei Qeshm Airlines, Parsair und Yas Air im Einsatz. Die Flotte von Pouya Air besteht neben der EP-PUS aus einer zweiten Il-76 sowie fünf Embraer ERJ 145.

Westen besorgt wegen Rakentenlieferungen

Die Sanktionen sind allerdings nur ein Vorspiel für das, was iranischen Fluggesellschaften blühen könnte. Der Mullah-Staat hat seine militärische Zusammenarbeit mit Russland in den vergangenen Monaten verstärkt. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete im Februar sogar, dass Teheran Moskau rund 400 leistungsstarke ballistische Boden-Boden-Raketen liefere.

In Washington hat man den Deal bisher nicht bestätigt. Doch die amerikanische Regierung hat den Iran bereits gewarnt. Sollte sich die Lieferung von Kurzstreckenraketen an Russland bestätigen, könnten iranische Fluggesellschaften auch in Europa gesperrt werden, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter in Washington der Nachrichtenagentur AP.

Neue Sanktionen drohen

Und die G7-Staaten warnten: «Sollte der Iran fortfahren, ballistische Raketen oder damit verbundene Technologie an Russland zu liefern, sind wir bereit, schnell und koordiniert zu reagieren, auch mit neuen und bedeutenden Maßnahmen gegen den Iran», erklärten die Staats- und Regierungschefs der bedeutendsten Industriestaaten der Welt im März.

Nachdem Mahan Air bereits vor einigen Jahren wegen der Nähe zur Revolutionsgarde sanktioniert wurde und auch in Deutschland gesperrt ist, könnte nun Iran Air an der Reihe sein. Die Nationalairline fliegt in Westeuropa neben London, Mailand, Paris, Rom und London auch Frankfurt, Hamburg, Köln/Bonn und Wien regelmäßig an.

Bereits Verstöße von Iran Air

Die USA haben im Frühherbst 2022 bereits drei iranische Boeing 747 ausgemacht, die zum Unterlaufen von Sanktionen eingesetzt wurden. Die Jumbo-Jets von Iran Air, Mahan Air und Qeshm Fars Air mit den Kennzeichen EP-ICD, die EP-MEE und die EP-FAA hätten unter anderem Elektronik nach Russland transportiert. «Das stellt offensichtlich einen Verstoß gegen die strengen Exportkontrollen dar», hieß es aus Washington damals.

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