ATR 72 von Braathens: Für Austrian Airlines unterwegs.

ATR 72 von Braathens: Für Austrian Airlines unterwegs.

Martin Dichler

ATR 72

Austrian Airlines verlängert Zusammenarbeit mit Braathens bis 2027

Seit der Zusammenarbeit mit der schwedischen Airline fliegen wieder Turboprops für Austrian Airlines. Der Vertrag für das Wet-Leasing wurde jetzt auch verlängert.

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Zum Jahreswechsel beendete die schwedische Fluglinie Braathens ihre Regionalflugdienste und konzentriert sich seither ganz auf das Wet-Lease Geschäft. Für Austrian Airlines betreibt man seit knapp einem Jahr drei ATR 72-600. Und offenbar läuft die Zusammenarbeit gut.

«Die Kolleginnen und Kollegen machen einen guten Job, die Maschinen sind zuverlässig, pünktlich und die Airline hilft uns sehr dabei, die Sommerspitzen abzudecken», so Austrians Operativchef Francesco Sciortino im vergangenen Jahr zu aeroTELEGRAPH. Außerdem könne man die ATR auf Strecken einsetzen, wo kleinere Flugzeuge Sinn machten. Scortino lies dabei auch anklingen, den Deal mit den schwedischen ATR-Betreiber zu verlängern: «Wir werden noch länger mit Braathens zusammenarbeiten, zumindest solange als beide Seiten mit dem Deal zufrieden sind».

AUA hat die Verträge mit Braathens verlängert

Wie das Unternehmen nun bestätigt, wurden die Braathens Mietverträge für die ATR 72-600 Maschinen bereits bis März 2027 verlängert. Wie Lars Resare gegenüber aeroTELEGRAPH erklärt, ist auch sein Unternehmen an einer langfristigen Zusammenarbeit mit Austrian Airlines interessiert. Die sinkende Nachfrage am schwedischen Inlandsmarkt hat zum Jahreswechsel zur Einstellung der Linienflüge und der Neuausrichtung am Wet-Lease Markt geführt, so Lesare.

«Um unsere Überkapazitäten vorübergehend abzubauen, sind wir schon vor ein paar Jahren mit einer ATR 72-600 in den Wet-Lease-Markt eingestiegen», berichtet er. Braathens flog für Logan Air und Air Corsica, bevor die Airline im März 2024 begann, für Austrian Airlines zu fliegen. Aufgrund der hohen Nachfrage in dem Geschäftsfeld beschloss Braathens dann, den eigenen Linienbetrieb vollständig einzustellen.

15 Mitarbeitende in Österreich

Inzwischen arbeiten 15 Mitarbeiter in Österreich, die von Crews aus Skandinavien unterstützt werden. Die Chancen, dass bald vielleicht schon mehr Braathens ATR 72-600 auf Regionalstrecken für Austrian fliegen könnten, sind durchaus gegeben, denn als sich am 31.Mai 2021 die letzte von einst 18 Dash 8-Q400 aus dem aktiven Liniendienst verabschiedete, ging die Turboprop Ära bei Austrian Airlines zu Ende.

Bereits damals gab es große Kritik an der Entscheidung des früheren Austrian-Vorstandes Alexis von Hoensbroech. Gerade während und nach dem Ende der Corona Pandemie wäre die Dash 8-Q400 mit ihren 72 Sitzplätzen das ideale Fluggerät auf vielen nachfrageschwachen Verbindungen gewesen. Davon waren auch die österreichischen Regionalflughäfen, wie in etwa Graz, Linz oder Klagenfurt betroffen, den auf manchen Regionalstrecken erwies sich das verbleibende Fluggerät schon bald als zu groß.

Embraer war zu groß

Der 120-sitzige Embraer 195 war für viele der Austrian-Zubringerstrecken wie in etwa nach Budapest, Prag, Warschau oder Zagreb einfach zu groß. Und die Zusammenarbeit mit Braathens verschaffte Abhilfe. Im vergangenen Frühjahr verkündete Austrian Airlines, zunächst zwei 72-sitzige ATR 72-600 und ab dem Winterflugplan 2024 eine dritte Maschine der schwedischen Regionalfluglinie einzusetzen.

Für den Flughafen Linz war das eine glückliche Fügung. Seit dem Sommerflugplan 2024 war der oberösterreichische Regionalflughafen nach Einstellung der beliebten Lufthansa Verbindung, temporär vom großen Luftfahrtdrehkreuz in Frankfurt abgeschnitten. Mit der Einführung der ATR-Flüge zum Winterflugplan 2024 konnte die für die regionale Wirtschaft so wichtige Verbindung jedoch wieder aufgenommen werden.

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