Boeing 787 von All Nippon Airways: Die Airline nutzt den Dreamliner für ihre neue Fluglinie.

Boeing 787 von All Nippon Airways: Die Airline nutzt den Dreamliner für ihre neue Fluglinie.

Tis Meyer/Planepics.org/Montage aeroTELEGRAPH

Auf Basis von Air Japan

All Nippon Airways gründet neue Dreamliner-Billigairline

Japans größte Fluglinie spart und flottet deshalb Boeing 777 aus. ANA All Nippon Airways will mit einer neuen Billigairline aber auch neue Chancen ergreifen.

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Auch in Japan wird der Winter trist. ANA All Nippon Airways wird im November nur 15, im Dezember 17 und im Januar 17 Prozent der Kapazität des Vorjahres anbieten. Das ist noch weniger als die Lufthansa-Gruppe, die mit 25 Prozent rechnet. Zu zahlreich sind derzeit weltweit die Einreisebeschränkungen und Quarantäneregeln – und entsprechend schwach die Nachfrage.

Schon jetzt leidet ANA All Nippon Airways heftig unter der Covid-19-Pandemie. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2020/21 sank der Umsatz um 72 Prozent auf 292 Milliarden Yen oder umgerechnet 2,36 Milliarden Euro. Unter dem Strich resultierte bei der größten Fluggesellschaft Japans ein Reinverlust von 188 Milliarden Yen oder 1,5 Milliarden Euro.

Neue Chancen bei anspruchsvollen Kunden

Deshalb kündigte das Management am Dienstag (27. Oktober) eine große Umstrukturierung an. «ANA leitet eine ehrgeizige Transformation ein, die das Unternehmen für langfristiges Wachstum und Erfolg in einem Markt positionieren wird, der immer noch von Covid-19 beeinflusst ist», kommentierte Vorstandsvorsitzender Shinya Katanozaka. Dabei stützt sich die Fluggesellschaft auf zwei Trends.

Man erwarte, dass das Geschäft mit Geschäftskunden nicht mehr das Niveau von früher erreichen werde, erklärte Katanozaka. Denn in vielen Unternehmen habe man sich an die neuen digitalen Möglichkeiten gewöhnt. Bei den Privatkunden erwarte man dagegen eine langsame Rückkehr. Ja, man sehe sogar Chancen bei Kunden, denen die Umwelt und die persönliche Gesundheit besonders wichtig sei.

Neue Aufgaben für Peach

Die anspruchsvolle Kundengruppe will die ANA-Gruppe noch vermehrt mit der Kernmarke All Nippon Airways ansprechen. Dabei soll eine vermehrte Digitalisierung helfen, noch persönlicheren Service zu bieten. Die Billigairline Peach wird auf Kurzstrecken in Japan und Asien ausgerichtet. Zudem soll sie künftig vermehrt Familien ansprechen und wird deshalb näher an ANA All Nippon Airways herangeführt, etwa durch eine Verknüpfung der Vielfliegerprogramme. Zugleich wird Peach künftig auch Fracht transportieren.

Für Flüge nach Südostasien und Ozeanien wird ANA eine neue Billigairline gründen. Aufgebaut wird sie auf der Basis der kleinen Fracht- und Ferienflugtochter Air Japan. So könne man schnell starten. Der Name der Airline ist derzeit noch nicht bekannt.

33 Flugzeuge weniger als geplant

Klar ist aber, dass das Management plant, mit der neuen Airline 2022 zu starten. Die Flotte wird aus Boeing 787 mit mehr als 300 Plätzen bestehen. «Die Marke wird uns helfen, rasch auf Nachfrageveränderungen zu reagieren», so ANA.

Da die Erholung langsam sein wird, muss die Gruppe aber auch sparen. Neben Einsparungen beim Einkauf, bei Büromieten, dem Verkauf oder der Schließung unprofitabler Bereiche, der vermehrten Nutzung von Synergien steht auch eine Reduzierung der Flotte an. Netto 33 Flugzeuge weniger wird ANA All Nippon Airways Ende des Geschäftsjahres 202/21 gegenüber dem ursprünglichen Plan haben.

Boeing 777 werden in der Flotte dezimiert

ANA nimmt vor allem bei der Langstreckenflotte Kürzungen vor. Sie wird um 24 Jets verringert, davon sind 22 Boeing 777. Aktuell besitzt die Gruppe neben zwei 777-Frachtern 19 777-200 und 36 777-300.

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