Embraer beim Anflug auf St. Helena: Die Scherwinde sind nicht zu unterschätzen.

Embraer beim Anflug auf St. Helena: Die Scherwinde sind nicht zu unterschätzen.

St. Helena Airport

Codeshare mit Air Namibia möglich

Airlink fliegt öfter zur Napoleon-Insel St. Helena

Die südafrikanische Fluglinie stockt ihr Angebot in Richtung St. Helena auf. Außerdem bahnt sich auf der Route ein Codeshare-Abkommen zwischen Airlink und Air Namibia an.

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Am 14. Oktober 2017 landete erstmals ein regulärer Flug am St. Helena Airport. Seitdem fliegt die südafrikanische Fluggesellschaft Airlink jeden Samstag von Johannesburg mit einem Tankstopp in Windhoek zur Südatlantik-Insel, auf der einst Napoleon gefangen gehalten wurde. Zurück geht es für die Embraer E190 am selben Tag sogar ohne Stopp in Namibias Hauptstadt – wenn die Windbedingungen dies zulassen.

Im Gespräch mit aeroTELEGRAPH zeigt sich Airlink-Chef Roger Foster zufrieden: «Im Durchschnitt liegt die Auslastung schon über 65 Prozent», erzählt er. «Das ist akzeptabel für solche eine Route.» Hauptsaison sei von Ende November bis April, im Mai flaue die Nachfrage etwas ab und ab August/September steige sie dann wieder. «In der Nebensaison haben wir eine brauchbare Auslastung und in der Hauptsaison müssen wir Kapazität hinzufügen», so Foster. «Daher werden wir die Frequenz erhöhen. Zwischen Ende November und etwa März/April 2018 fügen wird 19 zusätzliche Flüge hinzu.»

Codeshare in Windhoek bahnt sich an

Allerdings hat die Fluggesellschaft auch ein Problem: Sie darf zurzeit in Windhoek zwar auftanken, aber keine Passagiere aufnehmen. So musste sie keine zwei Wochen nach dem Start bekannt geben, dass sie die Verbindung von Kapstadt über Windhoek nach St. Helena nicht wie geplant fliegen kann. Denn die Passagiere aus Kapstadt sollten in Windhoek umsteigen in den aus Johannesburg kommenden Flieger - und damit war Namibia nicht einverstanden. Also flog Airlink die Reisenden dann zuerst von Kapstadt nach Johannesburg. Im Januar strich sie das Angebot Kapstadt - St. Helena schließlich ganz.

Nun kündigt Foster jedoch an: «Es gibt eine Lösung.» Die Lage werde sich «im vierten Quartal des Jahres» ändern. Auf Details wollte er zunächst nicht eingehen. Angesprochen auf Gerüchte über ein mögliches Codeshare-Abkommen mit Air Namibia sagte der Chef der Fluglinie jedoch: «Ich kann bestätigen, dass eine Fünfte-Freiheit-Rechte-Lösung in Windhoek eine Codeshare-Vereinbarung mit Air Namibia beeinhalten könnte auf der Route Windhoek - St. Helena.» Ein solches Bündnis würde dem Tourismus sowohl in Namibia als auch auf St. Helena zu­gu­te­kom­men, sagte Foster.

Fusion mit Safair angestrebt

Airlink darf die Embraer E190 in Richtung St. Helena im Winter ganz füllen und 98 Passagiere mitnehmen. Im Sommer bei Temperaturen über 30 Grad muss die Maschine im hoch gelegenen Windhoek nur mit einem niedrigeren Gewicht abheben und darf höchstens 87 Reisende an Bord haben. Die Fluglinie ist dabei, ihre Flotte umzubauen: 13 Jets von Embraer - zehn E190 und drei E170 - sollen zwölf Avro RJ85 ersetzen. Sieben der brasilianischen Jets hat Airlink bereits eingeflottet, fünf E190 und zwei E170.

Eine wichtige Entscheidung kommt auf die Fluglinie wohl im kommenden Monat zu. Zwischen dem 5. und 10. Juli dürfen sich Airlink und Safair vor dem südafrikanischen Wettbewerbsgericht äußern. Die beiden Airlines wollen fusionieren, im Februar untersagte die Wettbewerbskommission dies jedoch. Daraufhin zogen sie vor das Gericht, das nun entscheiden muss. «Wir bleiben optimistisch und haben den Zusammenschluss nicht aufgegeben», sagt Foster. Auf die Frage, ob bei einem Scheitern der Safair-Pläne eine andere andere Fluglinie für Airlink von Interesse sei, verneint der Chef der Fluggesellschaft. «Wir haben im Moment keinen Appetit auf etwas anderes.»

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