ATR 72-500 von Air Serbia: Der Flieger hat mehr als 22 Jahre auf dem Buckel.

ATR 72-500 von Air Serbia: Der Flieger hat mehr als 22 Jahre auf dem Buckel.

Tis Meyer/Planepics.org

Neue Flugzeuge

Air Serbia hofft auf Corona-Schnäppchen

Serbiens Nationalairline will schon lange ihre Flotte erneuern. Jetzt wittert Air Serbia in der Corona-Krise eine besondere Chance.

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Zur Flotte von Air Serbia gehören drei richtige Oldies. Die Boeing 737-300 sind im Durchschnitt mehr als 34 Jahre alt und fliegen unter dem Markennamen Aviolet Charterdienste. Aber auch die anderen Flugzeuge der serbischen Fluglinie sind nicht mehr ganz jung. Insgesamt bringt es die Flotte auf einen Altersdurchschnitt von fast 21 Jahren.

Jetzt sollen neue Flugzeuge her. «Wir denken darüber nach, Verhandlungen über die Anschaffung einiger Flugzeuge aufzunehmen», sagte Serbiens Verkehrsministerin Zorana Mihajlović laut dem Portal Ex Yu Aviation. «Dies ist der richtige Zeitpunkt, denn es wird nie wieder eine Gelegenheit wie diese geben, bei der die Preise am Markt so niedrig sind.» Die Unterstützung des Finanzministers hat die Verkehrsministerin für diesen Plan.

Etihad hält noch 49 Prozent

Mihajlović rechnet im Zuge der Corona-Krise mit einigen Airline-Pleiten in der Region. Air Serbia sei aber nicht in Gefahr, so die Ministerin. Zwar mache die Fluggesellschaft derzeit Verluste, wie alle anderen Airlines auch, habe aber wenig Schulden und sei klein und flexibel genug, um sich Veränderungen am Markt anzupassen.

Der serbische  Staat hält mit 51 Prozent die Mehrheit an der Fluggesellschaft. Die restlichen 49 Prozent gehören Etihad Airways. Verkehrsministerin Mihajlović hatte Anfang Mai auch schon mal die Idee ins Spiel gebracht, die Anteile von der Golfairline zurückzukaufen und Air Serbia damit ganz zu verstaatlichen.

Aus zehn A320 Neo wurde nichts

Eigentlich war geplant, Air Serbias Flotte mit zehn Airbus A320 Neo zu modernisieren. Doch die über Etihad aufgegebene Order wurde Ende 2018 gestrichen. Seit 2019 versucht Russland, der Fluglinie den Superjet und die Irkut MS-21 schmackhaft zu machen. Präsident Wladimir Putin persönlich sagte, die Luftfahrtindustrie seines Landes sei bereit, Air Serbia bei der Flottenerneuerung zu helfen. Doch die Airline reagierte zurückhaltend.

Zurzeit besteht die Flotte von Air Serbia aus einem Airbus A330, zwei A320, neun A319, den drei Boeing 737-300 sowie jeweils drei ATR 72-500 und ATR 72-200. Eigentliche wollte die Airline sich für den Sommer 2020 mit zwei zusätzlichen A319 und zwei weiteren ATR 72 stärken. Aufgrund der Corona-Krise verzichtet sie darauf.

Aus zehn A320 Neo wurde nichts

Die Fluggesellschaft musste zuletzt mehrfach ihre Pläne anpassen, wann sie in Kürze wieder wohin fliegt. Aktuell ist geplant, zwischen dem 21. Mai und dem 14. Juni einige Flüge von Belgrad nach London-Heathrow, Frankfurt, Zürich und Wien durchzuführen und ab dem 29. Mai nach Ljubljana. Podgorica, Tivat, Sarajevo, Banjaluka, Skopje und New York sollen in den ersten beiden Juni-Wochen folgen. Wenn die EU am 15. Juni Reisebeschränkungen aufhebt, möchte Air Serbia die Zahl der Flüge erhöhen.

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