Jets von Air Europa und Iberia: Rollen künftig im Gleichtakt.

Jets von Air Europa und Iberia: Rollen künftig im Gleichtakt.

aeroTELEGRAPH

Übernahme fixiert

Air Europa landet doch noch bei IAG und Iberia

Jetzt klappt es doch noch. IAG kauft Air Europa, um sie mit ihrer Tochter Iberia zusammenzulegen. Damit will sich der britisch-spanische Konzern nicht nur Richtung Südamerika verstärken, sondern auch Richtung Asien.

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Sie lieben sich, sie lieben sich nicht, sie lieben sich: Im November 2019 gab IAG bekannt, Air Europa zu übernehmen. Die Mutter von Aer Lingus, British Airways, Level und Vueling war bereit, eine Milliarde Euro in bar für die spanische Fluggesellschaft zu zahlen. Doch dann kam die Pandemie und diese schlitterte in eine tiefe Krise; sie überlebte nur dank Nothilfe vom Staat.

IAG handelte einen niedrigeren Preis von nur noch 500 Millionen Euro für Air Europa aus. Doch zwei Jahre nach der ersten Ankündigung war es ganz aus. IAG zahlte 75 Millionen Euro für die Auflösung des Vertrages. Trotz Scheidung war es aber auch da nicht ganz aus mit der Liebe.

400 Millionen Euro in drei Tranchen

Im März 2022 gewährte der britisch-spanische Luftfahrtkonzern Air-Europa-Mutter Globalia ein Darlehen von 100 Millionen Euro - umwandelbar in 20 Prozent des Kapitals der Fluggesellschaft. Fünf Monate übte er diese Option bereits aus. Und dann machte die spanische Regierung Druck, dass IAG doch bald die restlichen 80 Prozent übernehmen solle.

Das tut IAG jetzt. Man habe sich mit Globalia geeinigt, die restlichen Anteile an Air Europa für 400 Milionen Euro zu übernehmen. 200 Millionen werden bezahlt, wenn der Deal abgeschlossen ist. Die Hälfte davon bezahlt IAG in eigenen Aktien, die andere in bar. Die beiden Parteien rechnen mit einer Zeitspanne von 18 Monate, bis alle Genehmigungen vorliegen und alle rechtlichen Schritte vollzogen sind. Weitere 100 Millionen Euro wird IAG am ersten Jahrestag der Übernahme, weitere 100 Millionen am zweiten bezahlen.

Fokus auf Südamerika

Die Begründung für den Kauf hat sich für IAG nicht verändert. Man werde Iberia und Air Europa als zwei Marken weiterführen, aber unter gemeinsames Management stellen, erklärt der Konzern. Dadurch könne man Einsparungen erzielen, aber vor allem auch  «auf dem hochattraktiven Markt Europa-Lateinamerika-Karibik» noch stärker werden. Zugleich ermöglich es die vergrößerte Flotte, neue Strecken zu Zielen in Asien aufzunehmen.

Air Europa erzielte 2019 einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro und schreib einen Vorsteuergewinn von 42 Millionen. 2020 und 2021 häufte die Fluggesellschaft jedoch dann Verluste von 795 Millionen Euro an. Ihre Flotte besteht aus  50 Flugzeugen, die alle geleast sind. Die Fluggesellschaft bedient Ziele in Europa, ist vor allem aber auf Südamerika spezialisiert. Dort fliegt sie Argentinien, Bolivien, Brasilien, Ecuador, Kolumbien, Paraguay, Peru, Uruguay und Venezuela an.

Und wer schnappt sich Tap?

Ein Ziel von IAG ist es denn auch, durch die Stärkung Richtung Südamerika, aber auch den Ausbau nac Asien das Drehkreuz Madrid zu einem der großen in Europa zu machen. Umso spannender wird es, wer sich Tap einverleibt, die ebenfalls stark Richtung Südamerika ist. Neben Lufthansa hat auch Air France-KLM ein großes Interesse an der portugiesischen Nationalairline.

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