Jet von Air Canada: Alle Mitarbeitenden sollen zwei Sprachen sprechen.

Jet von Air Canada: Alle Mitarbeitenden sollen zwei Sprachen sprechen.

Simeon Lüthi/aeroTELEGRAPH

Geschlechtsneutral

Air Canada schafft «Ladies and Gentlemen» ab

«Guten Abend zusammen» - Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der kanadischen Airline werden die Passagiere bald geschlechtsneutral ansprechen. Das sorgt für Lob und Kritik.

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Seit dem Frühjahr können Passagiere von United Airlines bei der Flugbuchung nicht mehr nur zwischen den Geschlechter-Optionen Mr. und Mrs. beziehungsweise männlich und weiblich wählen. Sie haben auch die Möglichkeit, Mx. (unbestimmt) anzugeben. Damit will die Airline den Reisenden entgegenkommen, die sich mit keinem Geschlecht identifizieren.

Mit Air Canada macht nun eine weitere Fluggesellschaft einen weiteren Schritt zur geschlechtsneutralen Ansprache der Reisenden. Wie das Nachrichtenportal La Press unter Berufung auf ein internes Schreiben der Airline berichtet, sollen die Kabinencrews die Passagiere künftig nicht mehr mit Ausdrücken wie «Ladies and Gentlemen» («Damen und Herren») ansprechen, sondern mit neutralen Ausdrücken wie «Hello, everybody» («Hallo allerseits») oder «Good evening, everyone» («Guten Abend zusammen»).

Personal reagiert unaufgeregt

«Wir wollen einen integrativen Raum für alle schaffen, auch für diejenigen, die sich mit dem Geschlecht X identifizieren», zitiert La Press aus einer E-Mail der Fluggesellschaft an Mitarbeitende. Wann genau man zu der neuen Ansprache übergehe, werde man noch bekannt geben, heißt es weiter. Auf eine Anfrage des Nachrichtenportals antwortete das Presseteam von Air Canada nicht.

Betroffene Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter äußerten sich dem Bericht zufolge unaufgeregt zu der Änderung. «Wir sind im Jahr 2019», sagte einer. «Jeder hat das Recht, sich wohl zu fühlen und nicht als Sir oder Madam bezeichnet werden zu wollen.» Bei Twitter polarisierte die Maßnahme hingegen. Während etwa der Luftfahrt-Analyst Vinamra Longani schrieb, es sei ein «großer Gewinn für Geschlechteridentität, Vielfalt und Integration», entgegnete der britische Reporter Piers Morgan: «Und ein großer Verlust für die 99 Prozent der Menschen, die gerne Damen und Herren genannt werden.»

X auch im Pass möglich

In Kanada können sich Menschen, die sich weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugehörig fühlen oder sich nicht festlegen wollen, auch in offiziellen Dokumenten wie ihrem Pass das sogenannte dritte Geschlecht angeben. Symbolisiert wird es durch den Buchstaben X.

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