Große Analyse
Airbus bei Auslieferungen deutlich breiter aufgestellt als Boeing
Eine Auswertung von fast drei Jahren zeigt detailliert die Auslieferungen der Flugzeugbauer. Es wird deutlich: Boeing hat in zweierlei Hinsicht ein höheres Klumpenrisiko als Airbus.
Ein Airbus A320 Neo von Indigo und die Nase einer Boeing 737 Max 8 von Southwest Airlines, von unten fotografiert:
Ein Airbus A320 Neo von Indigo und die Nase einer Boeing 737 Max 8 von Southwest Airlines, von unten fotografiert:
Flugzeugauslieferungen sind für die Hersteller enorm wichtig. Übergibt Airbus, Boeing oder ein anderer Flugzeugbauer viele Maschinen an Kunden, zeigt das nicht nur, dass in der Produktion alles funktioniert. Es spült auch Geld in die Kassen. Denn trotz Anzahlungen wird der Großteil des Kaufpreises für ein Flugzeug erst bei der Auslieferung bezahlt.
Eine monatliche Analyse, die aeroTELEGRAPH ab sofort zusammen mit der Air Insight Group produziert, widmet sich den Auslieferungen im Detail. Künftig lassen sich damit zwölf Mal im Jahr die Auslieferungen an Airlines weltweit nachvollziehen. Dabei sind nicht nur Daten zu Boeing und Airbus enthalten, sondern etwa auch zu Embraer, ATR und Comac.
Boeing stark von 737 Max 8 abhängig
Zum Start widmet sich die Oktober-Ausgabe einem größeren Zeitraum: vom 1. Januar 2021 bis zum 5. November 2023. Dabei zeigt sich: In diesen fast drei Jahren hat Airbus fast 1870 zivile Flugzeuge ausgeliefert, während Boeing lediglich gut 1150 Auslieferungen kam.
Doch der europäische Hersteller hat nicht nur mehr ausgeliefert, er ist über die verschiedenen Modelle und Varianten auch breiter aufgestellt, wie der Report zeigt. Bei Boeing entfielen fast 69 Prozent der Auslieferungen auf die Boeing 737 Max 8 (inklusive der Billigflieger-Varianten Max 8-200). Bei Airbus ist der A321 Neo als Top-Modell lediglich für knapp 39 Prozent der Auslieferungen verantwortlich, ganz knapp gefolgt vom A320 Neo.
Airbus auch bei Kundschaft breiter aufgestellt
Bemerkenswert: Bei Airbus folgt nach A321 Neo und A320 Neo auf Platz drei mit dem A220-300 ein kleinerer Passagierjet. Bei Boeing belegen (wenn man Max 8 und Max 8-200 separat betrachtet) auf den Plätzen eins bis drei 737 Max 8, 737 Max 9 und 737 Max 8-200 – dahinter aber ein Langstreckenfrachter: die 777 F mit 55 Auslieferungen. Es wird deutlich: Zur breiteren Auffächerung fehlen Boeing die noch nicht zertifizierten Max 7 und Max 10.
Auch was die Kunden angeht, hat Airbus laut den Auslieferungen ein geringeres Klumpenrisiko: An die größte Abnehmerin Indigo gingen lediglich 6,9 Prozent aller Auslieferungen des europäischen Flugzeugherstellers. Bei Boeing steht Southwest Airlines mit den meisten Auslieferungen an der Spitze – mit einem Anteil von 14,8 Prozent.
Top-Abnehmer Indigo und Southwest
Betrachtet man die Top 3 der Kunden, machen diese bei Airbus insgesamt 16,1 Prozent aller Auslieferungen aus (Indigo, Delta Air Lines, China Eastern). Bei Boeing sind Southwest Airlines, United Airlines, Ryanair zusammen für 33,1 Prozent verantwortlich. Die Top 15 machen bei Airbus gut 42 Prozent aller Auslieferungen aus, bei Boeing mehr als 66 Prozent.
Laden Sie hier die Oktober-Ausgabe des großen Auslieferungsreports von Air Insight und aeroTELEGRAPH gratis herunter. Kommende Ausgaben können Sie hier im Monats- oder im besonders vorteilhaften Jahresabo abonnieren.