Zu groß, zu teuer
Air New Zealand und Qantas wettern gegen Ausbau des Flughafens Auckland
Die neuseeländische und die australische Nationalairline sind die größten Kunden des Auckland International Airport. Dessen Ausbaupläne kritisieren Air New Zealand und Qantas als zu teuer und überzogen.
Das geplante neue Inlandsterminal und der geplante neue Bahnhof (in Blau): Heftige Opposition von zwei zentralen Kunden.
Das geplante neue Inlandsterminal und der geplante neue Bahnhof (in Blau): Heftige Opposition von zwei zentralen Kunden.
Wenn Flughäfen einen Ausbau und eine Modernisierung ankündigen, klatschen Fluggesellschaften normalerweise Beifall. Denn eine größere Kapazität und eine zeitgemäßere Infrastruktur kommen ihnen entgegen. Doch Air New Zealand und Qantas tun genau das Gegenteil. Sie wettern gegen die Pläne des Auckland International Airports zum Neubau eines Terminals, die dieser selbst als «größte Umgestaltung seit der Eröffnung im Jahr 1966» bezeichnet.
Seine Absichten hatte der größte Flughafen Neuseelands nach zwölf Jahren Vorbereitung Ende März vorgestellt. Kern des 3,9 Milliarden Neuseeland-Dollar (rund 2,2 Milliarden Euro) teuren Projekts ist der Neubau des Inlandsterminals mit zwölf Gates. Der heutige Bau sei fast 60 Jahre alt und seine Kapazität sei fast erschöpft, so der Auckland International Airport. Es kommt im Osten des internationalen Terminals zu liegen und schließt damit direkt an dieses an.
Einheitsterminal für Inlands- und Auslandsflüge
Man können deshalb künftig innerhalb von fünf Minuten vom internationalen zum inländischen Terminal wechseln, so der Flughafen. Im neuen Gebäude werde es zudem zusätzliche Verweil- und Verkaufsflächen und einen neuen Check-in-Bereich geben. Zudem baut der Auckland International Airport einen neuen Bahnhof, von dem es Anschluss an die öffentlichen Verkehrsmittel und Busse geben soll. Die Eröffnung ist für 2028 oder 2029 geplant.
«Jeder Dollar, den wir für diese Infrastruktur ausgeben, wird den Reisenden, den Fluggesellschaften und Neuseeland auch in Zukunft zugutekommen», kommentierte Aufsichtsratspräsident Patrick Strange. Das sehen die beiden größten Kunden allerdings ganz anders. Man kritisiere gemeinsam das «Ausmaß und die Kosten des geplanten Ausbaus» und fordere «ein dringendes Überdenken des Plans», so Air New Zealand und Qantas in einer gemeinsamen Mitteilung.
Gebühren sollen steigen
Was sie dabei vor allem stört, sind die Kostenfolgen für die. Inzwischen habe der Auckland International Airport nämlich die Entwicklung der vorgesehenen Gebühren pro Fluggast für die kommenden fünf Jahre angekündigt. Auf internationalen Strecken würden sie sich ungefähr verdoppeln und auf Inlandsstrecken mehr als verdoppeln, so Air New Zealand und Qantas. Das sei nicht tragbar.