Nur noch Wet-Lease
Air Belgium stoppt Linienflüge
Nach drei Monaten ist schon wieder Schluss. Air Belgium gibt die Flüge nach Hongkong auf und übernimmt nur noch Wet-Lease-Aufträge. Linienflüge bleiben aber ein Thema.
Airbus A340 von Air Belgium: Vorerst nur noch für andere Fluggesellschaften im Einsatz.
Airbus A340 von Air Belgium: Vorerst nur noch für andere Fluggesellschaften im Einsatz.
Nach langen Vorbereitungsarbeiten und einigen Verzögerungen ging es am 7. Juni endlich los. Air Belgium führte den ersten regulären Flug durch. Seither verband die neue Fluggesellschaft mit ihren zwei Airbus A340-300 Charleroi vier Mal pro Woche mit Hongkong.
Damit ist es allerdings schon wieder vorbei. Air Belgium hat am Freitag (21. September) bekannt gegeben, die Linienflüge über den Winter einzustellen. Einen Termin nannte sie nicht. Auf der Webseite der Fluglinie werden allerdings bereits jetzt keine Verbindungen mehr angezeigt und Buchungen mehr angenommen.
Keine Entlassungen
Die Schuld gibt das Management von Air Belgium dem chinesischen Reiseveranstalter U Tour. Er habe vertragliche Abmachungen in Bezug auf Auslastung und Preise nicht eingehalten. Deshalb habe man sich zum Schritt entschieden, im Winter nicht mehr auf eigene Rechnung zu fliegen, um so die finanzielle Gesundheit des Unternehmens nicht zu gefährden.
Air Belgium will weiter als Wet-Lease-Anbieterin für andere Fluglinien im Markt tätig bleiben. Auch die Linienflüge nach Asien habe man nicht für immer aufgegeben, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Plan, Charleroi mit China und anderen Ländern zu verbinden, werde weiterverfolgt. Entlassungen gebe es deshalb keine.
Vor zwei Jahren gegründet
Hinter Air Belgium steht Ex-TNT-Airways-Chef Niky Terzakis zusammen mit den beiden staatlichen Fonds Société Régionale d’Investissements Wallone und Société fédérale de participations et d’investissement. Das Unternehmen wurde 2016 gegründet, im März 2018 erhielt es dann sein Luftverkehrsbetreiberzeugnis (Englisch: Air Operator Certificate oder AOC).