Bergung des Stimmenrekorders: Analyse brachte Licht ins Dunkel.

Bergung des Stimmenrekorders: Analyse brachte Licht ins Dunkel.

China News Network/CC-BY-SA 3.0 (bearbeitet)

Flug MU5735 von China Eastern

Absturz der Boeing 737 wurde absichtlich herbeigeführt

Entlastung für China Eastern und Boeing: Die Ermittler haben aufgrund Daten der Blackboxes Hinweise, dass jemand die Boeing 737 auf Flug MU5735 absichtlich zum Absturz brachte.

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Viel verriet der erste Zwischenbericht nicht, den die chinesischen Behörden 30 Tage nach dem Absturz veröffentlichten. Man brauche mehr Zeit, erklärten sie. Denn Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder seien beim Absturz der Boeing 737 von China Eastern am 21. März stark beschädigt worden. Spezialisten in den USA müssten sie erst reparieren und auswerten, hieß es.

Das Flugzeug mit dem Kennzeichen B-1791 war an jenem Tag in Kunming zu Flug MU5735 gestartet. Er hatte Guangzhou zum Ziel. Dort kam es nie an. Ohne vorher einen Notruf ausgesendet zu haben, verlor die Boeing 737-800 von China Eastern über dem gebirgigen Gelände nahe der Stadt Wuzhou plötzlich rapide an Höhe und krachte mit einer Geschwindigkeit von rund 9500 Metern pro Minute in ein Feld. Alle 132 Menschen an Bord starben.

«Flugzeug tat, was ihm befohlen wurde»

Hinweise auf Störungen der Navigations- und Kommunikationsinstrumente hatte es keine gegeben, hieß es im Zwischenbericht. Jetzt scheint klar zu sein, weshalb. Wie an der Untersuchung beteiligte Personen in den USA der Zeitung Wall Street Journal mitteilten, weisen die Blackboxes darauf hin, dass jemand im Cockpit die Boeing 737-800 absichtlich zum Absturz gebracht hat.

Die Daten zeigten, dass jemand das Steuerhorn nach vorne gedrückt habe, um das Flugzeug in einen Sturzflug zu bringen, so der Bericht. «Das Flugzeug hat das getan, was ihm von jemandem im Cockpit befohlen wurde», so ein Informant gegenüber dem Wall Street Journal. Der Fokus liegt dabei auf dem Pilot, allerdings könnte auch jemand anders ins Cockpit gelangt sein und den Crash herbeigeführt haben.

Mitnahmesuizide in der Luftfahrt sehr selten

Sogenannte Mitnahmesuizide, wenn jemand also andere in den Tod mitnimmt, sind selten. Der Anteil an allen Suiziden liegt unter einem Prozent. Nochmals viel seltener werden viele weitere Personen mit in den Tod gerissen, wie bei einem absichtlichen Flugzeugabsturz.

Dennoch gab es auch in der Luftfahrt bereits einige Fälle. Der bekannteste war der Absturz von Flug 4U9525 von Germanwings in den französischen Alpen, bei dem der Kopilot den Crash willentlich verursachte, und so den Tod von 149 weiteren Menschen.

Erinnerung an Germanwings

Gleiches passierte bei einem Flug von LAM Linhas Aéreas de Moçambique mit einer Embraer 190 im Dezember 2013 über Namibia. Auch bei Egypt-Air-Flug MS990 von 1999 oder Flug MI185 von Silk Air von 1997 gilt Freitod als wahrscheinliche Ursache. Bei Flug MH370 ist es bisher nur ein Hypothese.

Wenn Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Mit Freunden, Verwandten oder mit jemandem, der anonym für Sie da ist - etwa die Telefonseelsorge in Deutschland, der Schweiz oder Österreich.

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