Flugtest
Was Oman Air in der Economy Class der Boeing 787 bietet
Die Fluggesellschaft des Sultanats fliegt zwischen Deutschland und Muscat. Was bietet Oman Air dabei in der Economy Class der Boeing 787? Wir haben es gestestet.
Boeing 787-9 von Oman Air: Unser Testflug …
… startete in Muscat (Bild) und ging nach Frankfurt.
Die Sitze in der Economy Class. Hier leer, …
… hier besetzt.
Mein Essen, die vegetarische Variante.
Das Essen meines Sitznachbarn. Nach der Mahlzeit …
… etwas Unterhaltung: Der Film Dunkirk mit …
… einer Notwasserung.
Anschlüsse für Kopfhörer und ein USB-A-Kabel.
Auch möglich: Spiele, hier Sodoku, oder …
… Internetzugang über das eigene Smartphone oder Tablet.
Noch ein Snack vor der Ankunft: ein Sandwich.
Boeing 787-9 von Oman Air: Unser Testflug …
… startete in Muscat (Bild) und ging nach Frankfurt.
Die Sitze in der Economy Class. Hier leer, …
… hier besetzt.
Mein Essen, die vegetarische Variante.
Das Essen meines Sitznachbarn. Nach der Mahlzeit …
… etwas Unterhaltung: Der Film Dunkirk mit …
… einer Notwasserung.
Anschlüsse für Kopfhörer und ein USB-A-Kabel.
Auch möglich: Spiele, hier Sodoku, oder …
… Internetzugang über das eigene Smartphone oder Tablet.
Noch ein Snack vor der Ankunft: ein Sandwich.
Mit Oman Air im Dreamliner von Frankfurt nach Muscat und zurück – diese Reise habe ich im September 2024 für aeroTELEGRAPH absolviert. Auf dem Hinweg reiste ich in der Business Class einer ganz neuen Boeing 787-9 (diesen Flugtest finden Sie hier). Zurück ging es in der Economy Class einer knapp acht Jahre alten 787-9 mit dem Kennzeichen A4O-SD.
Flug WY117 von Muscat nach Frankfurt dauert rund sechseinhalb Stunden und ist im Gegensatz zum Hinflug ein Tagflug. An diesem Tag hatte der für 13:30 Uhr (Ortszeit im Oman) geplante Start rund fünf Minuten Verspätung, dennoch kamen wir etwa zehn Minuten vor der geplanten Ankunftszeit 18:15 Uhr (Ortszeit Deutschland) in Frankfurt an.
Buchung/Reservierung: ★★★★☆. Sowohl die App als auch die Webseite von Oman Air haben ein schlankes, schickes, übersichtliches und nutzerfreundliches Design. Die Inhalte laden schnell, Probleme mit der Bedienung habe ich keine. Einziges kleines Manko: Ich mag es, wenn ich Zahlungsmöglichkeiten wie Paypal nutzen kann. Bei Oman Air braucht man derzeit aber eine Kredit-, Debit- oder Prepaid-Karte mit Visa- oder Master-Card-Logo, um online zu zahlen. Daher vergebe ich aktuell nur vier Sterne. Immerhin verspricht die Fluggesellschaft aber, künftig auch andere Online-Zahlungsoptionen anzubieten.
Check-in/Einsteigen: ★★★★★. Der Check-in klappt problemlos, das Personal am Schalter ist sehr freundlich. Oman Air gestattet in drei Buchungsklassen (Economy Light, Smart und Prime) 30 Kilogramm Aufgabegepäck, nur in der Klasse Economy Saver ist kein Gepäck enthalten. In allen vier Economy-Buchungsklassen ist ein Stück Handgepäck mit einem Gewicht von bis zu sieben Kilogramm erlaubt. Mir wäre etwas weniger Aufgabe- und dafür ein wenig mehr Handgepäck lieber, aber das ist persönlicher Geschmack.
Runter zum Gate. Bild: aeroTELEGRAPH
Nach der Gepäckaufgabe erkunde ich das junge Terminal, das erst im Jahr 2018 eröffnet wurde. Dann gehe ich zum Gate. An einem schön gestalteten Schalter erfolgt eine erste Ticket- und Passkontrolle, dann geht es per Rolltreppe oder Treppe nach unten in den eigentlichen Gate-Bereich. Praktisch: Es gibt ausreichend Steckdosen und USB-Ports. Etwas ungewöhnlich: Aus den Teilen des Wartebereiches, die sich hinter Treppe und Rolltreppe befinden, kann man teilweise nicht sehen, ob und wie viele Leute schon fürs Boarding anstehen. Nach etwas Wartezeit erfolgt nach einer weiteren Ticket- und Passkontrolle und dann steigen wir Fluggäste ein. Das geschieht nach Boarding-Gruppen und funktioniert gut.
Crew: ★★★★☆. Vor dem Abflug bietet die Kabinencrew den Kindern an Bord Wasser an, ich dagegen habe innerhalb der ersten Stunde im Flieger keinen echten Kontakt mit der Besatzung. Dennoch macht sie einen guten Job, arbeitet professionell und freundlich. Als ich mich später etwas bewegen will, gehe ich in die hintere Galley, wo ich mir ein Getränk hole. Ich spreche mit der Crew und beobachte sie auch im Umgang mit anderen Fluggästen – sie ist aufmerksam und freundlich und macht nun einen hervorragenden Eindruck.
Kabinenausstattung: ★★★★★. Die Economy Class hat Platz für bis zu 258 Fluggäste. Für sie gibt es sechs Toiletten, zwei hinten im Flieger, vier weiter vorne. Die Sitze, die in 3-3-3-Konfiguration positioniert sind, tragen einen Stoff in Türkis-Tönen, der mir sehr gefällt. Auf der Kopfstütze liegt ein weißes Tuch mit Oman-Air-Logo und Ornament-Design.
Die Sitze in der Economy Class. Bild: aeroTELEGRAPH
Sitz: ★★★★★. Der Sitz von Collins Aerospace ist 17,3 Zoll breit (43,9 Zentimeter). Zum Vergleich: In den Boeing 787-9 von Lufthansa (in der bereits vorhandenen Nicht-Allegris-Variante) und von KLM sind es jeweils 17,1 Zoll (43,4 Zentimeter). Der Sitzabstand beträgt bei Oman Air 34 Zoll (86,4 Zentimeter), bei Lufthansa 31 Zoll. Diese Beinfreiheit bei der Airline aus dem Sultanat merkt man. An der Seite des Vordersitzes gibt es einen kleinen Knopf, der als Kleiderhaken dient, das Tischchen ist zweifach ausklappbar, darunter befindet sich das obligatorische Staufach. Es gibt eine verstellbare Fußstütze und die Kopfstütze ist sowohl höhenverstellbar als auch an den Flügeln beweglich.
Sauberkeit: ★★★★☆. An der Sauberkeit an meinem Platz und drumherum gibt es nichts auszusetzen. Bei den Toiletten fällt mir die Beurteilung schwerer. Denn einerseits sehe ich, wie die Crew die hinteren WCs reinigt. Dennoch betrete ich nach rund dreieinhalb Stunden einen der vorderen Räume mit sehr verklebtem Boden. Das ist zwar nur ein einziger schlechter Eindruck, dennoch kann ich nicht die beste Wertung von fünf Sternen vergeben.
Der Sitzplan der Boeing 787-9 von Oman Air in der Variante mit 30 Plätzen in der Business Class.
Bild: aeroLOPA
Mahlzeiten: ★★★★☆. Die Mahlzeit wird etwas mehr als eine Stunde nach Abflug serviert. Als Vorspeise gibt es einen Gurkensalat. Er ist nicht schlecht, aber etwas langweilig. Als Hauptspeise wähle ich die indisch-vegetarische Variante, ein Gemüsecurry mit Reis, unter anderem mit Möhren, Erbsen und Bohnen. Es hat eine leichte, aber gute Schärfe und schmeckt mir, auch wenn es einen Hauch zu trocken ist. Auch meinem Sitznachbarn mit dem Hähnchengericht schmeckt es. Das Highlight für mich ist die Nachspeise, der sehr leckere Schokokuchen mit Schokocreme. Leider gibt es hier viel Müll: Das Plastikbesteck kommt in Plastikverpackung, das Brötchen ist Plastik eingeschweißt, das Wasser befindet sich im Plastikbecher mit Abreißdeckel aus Aluminiumfolie. Nach etwas mehr als fünf Stunden Flugzeit gibt es noch ein Sandwich (ebenfalls in Plastik eingeschweißt).
Unterhaltungssystem: ★★★★☆. Es gibt einen 10,6 Zoll großen HD-Touchscreen (bei Lufthansa sind es 9, bei KLM 11), der kippbar ist. Mir gefällt die Touchscreen-Bedienung besser als die komplizierte mit der Fernbedienung in der Business Class. Schon beim Flug in der Geschäftsreiseklasse hatte ich festgestellt: Es gibt ein kulturell und sprachlich breites Film- und Serienangebot, für mich verständliche und interessante Inhalte könnte es aber mehr geben. Ich schaue den historischen Kriegsfilm Dunkirk, auch wenn ich kurz mit meiner Entscheidung hadere, als im Film ein Flugzeug im Meer notwassert. Später entdecke ich die Zeichentrickserie Animaniacs, worüber ich mich sehr freue. Ich sehe andere Reisende, die Schach und Sodoku über ihre Bildschirme spielen, verzichte selber aber. Unter dem Strich fühle ich mich für einen Sechseinhalb-Stunden-Flug gut unterhalten.
Die Animaniacs. Bild: aeroTELEGRAPH
Wifi/Strom: ★★★★☆. Es gibt unter dem Bildschirm einen USB-A-Anschluss. Unterhalb der Sitzflächen befinden sich zudem zwei Steckdosen pro drei Sitze. Die Kopfhörer sind, wie sie meistens sind in der Economy Class: Akzeptabel, erträglich, aber auch nicht mehr. Ich teste sie und ziehe dann eigentlich immer meine eigenen vor, so auch in diesem Fall.
Oman Air bietet vier Internet-Pakete: Speedy Social liefert für 6 US-Dollar 5 MB Daten für Social Media Apps für eine Dauer von 30 Minuten. Stay Social für 12 US-Dollar bietet 10 MB Daten für 120 Minuten. Quick Connect bringt 20 MB für eine Stunde und kostet 19 Dollar. Easy Connect 40 MB für drei Stunden für 29 Dollar. Besonders attraktiv ist das vom Preisleistungsverhältnis nicht, dennoch entscheide ich mich für Stay Social. Damit nutze ich rund eine Stunde Whatsapp, ohne Videos, Fotos oder Sprachnachrichten, sondern im Wesentlichen mit Text und einigen Gifs, die ich empfange. Dann sind die Daten verbraucht.
Extras: ★★★★☆. Es gibt ein Kissen und eine Decke, die einen bequemen Eindruck machen, die ich aber nicht nutze während dieses Tagfluges. Bei Nachtflügen erhalten die Reisenden auch kleine Amenity Kits, in denen jeweils eine Schlafmaske, Socken, eine Zahnbürste und eine kleine Zahnpasta enthalten sind. Leider erfahre ich erst nach dem Flug von Oman Air, dass sie auch auf Tagflügen auf Anfrage ebenfalls ausgegeben werden.
Gesamtnote: 4,3 – Gut
(Skala: Sehr gut = über 4,5, Gut = 3,7 bis 4,4, Befriedigend = 2,7 bis 3,6, Schlecht = 2,0 bis 2,6, Sehr schlecht = unter 2,0)
Fazit: Wer sich für einen Flug in der Economy Class von Oman Air in der Boeing 787-9 entscheidet, trifft eine gute Wahl. In keinem einzigen Bereich hat sie weniger als vier von fünf möglichen Sternen erhalten – ein wirklich starkes Produkt in jeder Hinsicht.
In der Bildergalerie oben sehen Sie weitere Fotos des Flugtests. Ein Klick aufs Bild öffnet die Galerie im Großformat. Unten sehen Sie unseren Flugverlauf vom 6. September:
Der Testflug verursachte 1000 Kilogramm CO2. Wie bei allen Dienstreisen reduzierte aeroTELEGRAPH diese Emissionen über den Partner Myclimate durch Maßnahmen zum Vermeiden, Verringern oder Beseitigen von Treibhausgasemissionen außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette (Beyond Value Chain Mitigation).
Das Flugticket für diesen Test wurde von der Fluggesellschaft zur Verfügung gestellt. Der Tester von aeroTELEGRAPH hatten bei seinem Urteil trotzdem freie Hand. Die Fluggesellschaft nahm weder Einfluss auf den Inhalt des Artikels noch stellte sie irgendwelche Bedingungen. Das würde dem Verhaltenskodex von aeroTELEGRAPH widersprechen.