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Forschung

Zweite Gulfstream G550 geht auf Hurrikan-Jagd

Die US-Behörde für die Erforschung von Tornados erweitert die Flotte. Eine zweite Gulfstream G550 soll ab 2028 die Forschung und Vorhersage von Hurrikanen verbessern.

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In den deutschen Kinos ist am 17. Juli der Film Twisters gestartet. Es ist die Fortsetzung von Twister aus dem Jahr 1996. In beiden Filmen geht eine Horde Menschen auf Tornadojagd. Mal im Sinn der Wissenschaft, mal um als Social-Media-Star reich zu werden. Tornadojäger gibt es wirklich. In den USA ist das tatsächlich ein Hobby.

Aber natürlich widmet sich auch die Wissenschaft intensiv der Erforschung von Wirbelstürmen. Die National Oceanic and Atmospheric Administration NOAA ist eine wissenschaftliche Behörde, die sich der Beobachtung und Vorhersage von Wetter- und Ozeanbedingungen, der Erforschung der Meere und der Atmosphäre sowie dem Schutz der Umwelt widmet.

Zweite Gulfstream für Tornado-Jäger

Die NOAA betreibt eine eigene Abteilung für Wirbelstürme: die Hurrican Hunters. Die Gruppe erforscht, überwacht und entwickelt Voraussagen für Hurrikane und andere tropische Wirbelstürme. Die Hurricane Hunters haben eine eigene Flugzeugflotte. Jedes Flugzeug ist mit einer speziellen Ausrüstung konfiguriert, um die Anforderungen der verschiedenen Missionen zu erfüllen.

Und die Flotte wächst. Kürzlich hat die NOAA mitgeteilt, eine zweite G550 bei Hersteller Gulfstream gekauft zu haben. Dabei handelt es sich um eine speziell modifizierte Version des Jets. Der Deal hat einen Wert von 106 Millionen US-Dollar. Das Flugzeug soll voraussichtlich 2028 ausgeliefert werden.

Turboprops für das Herz der Stürme

Die erste G55o hatte die Behörde 2019 gekauft, sie wartet allerdings immer noch auf die Auslieferung. Aktuell soll es im kommenden Jahr soweit sein. Die Jets wollen die Hurrican Hunters nutzen, um in größeren Höhen über und um die Stürme herumzufliegen. Dabei sammeln sie Daten, die für die Vorhersage der Sturmwege und -intensitäten von großer Bedeutung sind. Bis die neuen Jets kommen, übernimmt derzeit noch eine Gulfstream GIV-SP die Aufgaben.

Neben den Jets gehören auch vier WP-3D Orion zur Flotte. Diese viermotorigen Turboprops sind besonders robust: Die Wissenschaftler können mit den Flugzeugen direkt in die stärksten Bereiche der Wirbelstürme vorstoßen.Dort sammeln sie entscheidende Daten wie Windgeschwindigkeiten, Luftdruck, Temperatur und Feuchtigkeit.

King Air zur Unterstützung

Zusätzlich umfasst die Flotte kleinere Flugzeuge wie die De Havilland DHC-6-300 und eine Beechcraft King Air 350. Diese Flugzeuge werden für vielfältige Unterstützungs- und Forschungsaufgaben eingesetzt, von der Messung atmosphärischer Parameter bis zur Unterstützung bei Notfalloperationen.

Die Flugzeuge der Hurricane Hunters sind auf der MacDill Air Force Base in Tampa, Florida, stationiert, von wo aus sie ihre Missionen in den Atlantik, den Golf von Mexiko und das Karibische Meer starten, um Hurrikane und tropische Stürme zu überwachen und zu erforschen.