Warnung vor Kollision
Zwei Verletzte nach Ausweichmanöver einer Boeing 757 von United im Flug
Aufgrund einer Kollisionswarnung musste die Crew einer Boeing 757 von United schnell reagieren. Zwei nicht angeschnallte Reisende kamen nach der Landung ins Krankenhaus.
Boeing 757 von United Airlines in San Francisco: Solch ein Jet landete mit zwei Verletzten.
Boeing 757 von United Airlines in San Francisco: Solch ein Jet landete mit zwei Verletzten.
Das TCAS ist so etwas wie der letzte Schutz vor Kollisionen in der Luft. Wenn aus irgendeinem Grund die Flugsicherung und die anderen Systeme ein anderes Flugobjekt nicht bemerken, warnt das Traffic Alert and Collision Avoidance System – so der ausgeschriebene Name – die Crew vor einem möglichen Zusammenstoß. Moderne Systeme geben dazu auch Empfehlungen, wie man diesen vermeiden kann.
Auf einem Flug von United Airlines hat das System sich vergangenen Donnerstag (19. September) gemeldet – und die Reaktion der Crew sorgte offenbar für derart heftige Bewegungen, dass sich zwei Personen im Flugzeug verletzten. Geschehen ist das laut der Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration FAA im Luftraum von Oakland in Kalifornien.
Verlangsamt, um auszuweichen
United-Flug UA2428 war aus New York unterwegs nach San Francisco. Die Boeing 757 befand sich laut einer Stellungnahme der Fluggesellschaft gegenüber der Zeitung Washington Post bereits im Sinkflug. Dann habe die Crew die Geschwindigkeit reduziert, um einem Flugzeug auszuweichen, das in niedriger Höhe unterwegs war.
Die Anschnallzeichen waren bereits an, zwei Menschen waren aber dennoch nicht angeschnallt, einer davon befand sich nicht im Sitz. Beide wurden bei dem Vorfall verletzt. Laut dem auf Zwischenfälle spezialisierten Portal Aviation Herald erlitt eine der Personen schwere, die andere leichte Verletzungen. Beide wurden nach der Landung in ein Krankenhaus gebracht.
United bedankt sich bei der Crew
Die FAA ermittelt in dem Fall und stuft ihn als Unfall ein. Dennoch sei der Mindestabstand der beiden Flieger nicht unterschritten worden. Welches andere Flugzeug in den Zwischenfall involviert war, ist nicht bekannt. «Wir sind unserer Crew dankbar für ihre Bemühungen, die Sicherheit unserer Mitarbeitenden und Kunden zu gewährleisten», so United Airlines.
In den letzten Monaten kam es immer wieder zu ähnlichen Vorfällen in den USA, bei denen sich Flugzeuge bei Start und Landung oder beim Rollen gefährlich nah kamen. Das System der Flugsicherung im Land leidet unter Personalmangel und gleichzeitigem Anstieg des Flugaufkommens. Das führt dazu, dass das Personal, welches im Einsatz ist, oft übermüdet und überfordert ist.
Immer wieder Zwischenfälle
Erst am 10. September hatte ein Airbus A350 von Delta in Atlanta das Leitwerk einer CRJ 900 der Delta-Tochter Endeavour abrasiert. Am 13. September musste eine Boeing 737 von Alaska Airlines beim Start eine Vollbremsung hinlegen, weil ein anderes Flugzeug gerade die Piste überquerte.
Flughäfen in den USA erhalten daher ein neues Überwachungssystem, das das Risiko von Kollisionen am Boden verhindern soll. Eigentlich hätten die ersten vier Flughäfen im Juli damit ausgestattet werden sollen: Austin-Bergstrom, Indianapolis, Dallas und Nashville. Ob die Installation des Systems erfolgt ist, verriet die dafür verantwortliche FAA aber bislang nicht.