E-Flieger-Startup
Zunum wirft Boeing Technologiediebstahl vor – und bekommt vor Gericht Recht
Die Elektroflieger-Firma Zunum zog gegen ihren Investor Boeing mit schweren Vorwürfen vor Gericht - und bekam nun Recht. Der Konzern wehrt sich.
Zunums Flieger: Wird es nie geben.
Zunums Flieger: Wird es nie geben.
Das Start-up Zunum wollte einen Hybrid-Elektroflieger entwickeln, doch es scheiterte. Anschließend warf es seinem Investor Boeing vor, sie bewusst sabotiert und ihr technologische Geheimnisse gestohlen zu haben. Zunum zog damit 2020 vor Gericht.
Nun haben die Geschworenen eines Bundesgerichts in Seattle zugunsten von Zunum und gegen Boeing entschieden. Das berichten unter anderem die Zeitung Seattle Times und die Nachrichtenagentur Reuters. Das Gremium stellte fest, der Flugzeugbauer habe Geschäftsgeheimnisse des Start-ups missbraucht und seinen Vertrag gebrochen.
Boeing will Urteil anfechten
Der Konzern muss dem gescheiterten Jungunternehmen laut dem Urteil 72 Millionen Dollar (66 Millionen Euro) zahlen. Da die Geschworenen Boeings Handlungen als «vorsätzlich und böswillig» ansehen, könnte der Richter die Summe aber noch auf bis zu 235 Millionen Dollar erhöhen.
Boeing wehrt sich und erklärte, dass der Konzern vehement «dem Urteil der Geschworenen widerspricht, das weder durch das Gesetz noch durch die Fakten gestützt wird». Man werde das Urteil anfechten. Das wird möglich, sobald der Richter die Summe der Entschädigung festgelegt hat. Boeing war 2017 über seine Sparte Horizon X bei Zunum eingestiegen.