Zukunftsjet für KLM
Das V kann fliegen
Die Technische Universität Delft arbeitet mit KLM an einem V-förmigen Langstreckenflieger. Jetzt ist erstmals ein Modell des Jets abgehoben - in Deutschland.
Das Modell des Flying V in der Werkstatt: Es ist 2,76 Meter lang, …
… hat eine Spannweite von 3,06 Meter und ein Gewicht von 24,8 Kilogramm.
Mitte Juli hob das Modell auf dem Militärflugplatz in Faßberg in Niedersachsen erstmals ab.
Das Modell des Flying V in der Werkstatt: Es ist 2,76 Meter lang, …
… hat eine Spannweite von 3,06 Meter und ein Gewicht von 24,8 Kilogramm.
Mitte Juli hob das Modell auf dem Militärflugplatz in Faßberg in Niedersachsen erstmals ab.
Es sieht ziemlich ungewöhnlich aus. Im Juni 2019 stellten die Technische Universität Delft und KLM das Konzept für ein völlig neues Flugzeug vor: das sogenannte Flying V, das fliegende V. Das Interesse an dem Flieger, bei dem Rumpf und Flügel eins sind, sei sehr groß gewesen, sagte KLM-Chef Pieter Elbers am Dienstag (1. September). Allerdings habe mancher das Ganze auch einfach für eine clevere PR-Aktion gehalten.
Dass es den Forschern der Uni Delft und KLM mit der Entwicklung des Flugzeuges ernst ist, machten sie nun bei einer Online-Pressekonferenz deutlich. Sie zeigten, dass ein Modell des Flying V schon fliegen kann. Der Erstflug fand Mitte Juli auf dem Militärflugplatz in Faßberg in Niedersachsen statt. Dort war das Modell mit 2,76 Meter Länge, 3,06 Meter Spannweite und 24,8 Kilogramm Gewicht rund fünf Minuten in der Luft.
Erste Erkenntnisse und Änderungen
Projektleiter Roelof Vos von der Technischen Universität Delft erklärte, man könne nicht auf Kenntnisse über klassische Flugzeugformen aufbauen. Daher seien die Flugtests mit einem Modell wichtig, um schon im frühen Stadium Messungen durchzuführen und Daten zu erheben.
Vos zeigte sich sehr zufrieden damit, dass das V gestartet, geflogen und gelandet ist und dabei gut steuerbar gewesen ist. Allerdings zeigte sich auch Verbesserungbedarf: Der Schwerpunkt des Fliegers lag zu weit hinten, wodurch er sehr steil stieg und Gefahr lief, einen Strömungsabriss zu erleiden – was der Pilot an der Fernsteuerung verhinderte.
20 Prozent weniger Treibstoff
Zudem zeigte der Flieger sich anfällig für Seitenwind und neigte zu sogenannten Dutch Rolls oder Taumelschwingungen. Auch das Fahrwerk muss nach vorne versetzt werden – das Bugfahrwerk brach bei der Landung.
Der richtige Flieger soll eines Tages mit den gleichen Triebwerken wie etwa ein Airbus A350 auf der Langstrecke unterwegs sein. Er soll dabei mehr als 300 Passagiere transportieren, aber 20 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen.
Airbus blickt auf die Tanks
Bei der Präsentation war auch Daniel Reckzeh aus der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Airbus dabei. Er erklärte, dass die Form des Flying V ganz neue Möglichkeiten biete, Tanks unterzubringen. Das sei etwa auch spannend, wenn es um künftige Wasserstoffantriebe gehe. Das allererste Flying-V-Konzept hatte einst ein Student im Rahmen seiner Diplomarbeit bei Airbus entworfen.
In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Aufnahmen des Flying V.