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Alice Springs, Dresden oder Manila

Wo sind all die Airbus A380 hin?

Sechs Airbus A380 sind aktuell noch unterwegs, mehr als hundert sind noch immer eingelagert. Wo stehen die gegroundeten XL-Flieger?

Der Abstieg vom Superflieger zum Sorgenkind geschah  auch bei Qantas schnell. Die Nationalfluglinie Australiens hat aufgrund der Coronakrise ihre gesamte Flotte von zwölf Airbus A380 stillgelegt. Aussichten auf eine baldige Rückkehr in den Liniendienst sind gering.

Qantas plant mittlerweile, ihre Superjumbos für ein längeres Grounding auf den Mojave Air and Spaceport im US-Bundesstaat Kalifornien zu verlegen. Das trockene Klima der Mojave-Wüste eignet sich besonders gut für längere Einlagerungen (im Fachjargon: Storage). Qantas erwägt sogar die vorzeitige Ausflottung von bis zu sechs Airbus A380.

Nur wenige A380 in der Luft

Nicht nur die Superjumbos von Qantas blicken ungewissen Zeiten entgegen. Bis auf sehr wenige Ausnahmen ist der Großteil der weltweiten A380-Flotte derzeit permanent gegroundet. Doch wo befinden sich die XL-Flieger derzeit auf dieser Welt? Mit Daten des Flugverfolgungsdienstes Flightradar 24 ist aeroTELEGRAPH dieser Frage nachgegangen.

Air France: Die französische Fluglinie hat das eigentlich für 2023 geplante Ende auf sofort vorgeschoben. Noch vier Exemplare befinden sich im festen Besitz von Air France. Diese stehen derzeit am Flughafen Paris Charles De Gaulle.

All Nippon Airways ANA: Die japanische Fluglinie besitzt insgesamt drei Exemplare des A380, die alle wie Schildkröten lackiert sind. Die zwei bereits übernommenen Flugzeuge parken derzeit auf ihrer Basis am Flughafen Tokio-Narita. Das dritte Exemplar wurde Anfang dieses Monats vom deutschen Airbuswerk in Hamburg-Finkenwerder nach Toulouse-Blagnac geflogen, wo es bis heute steht. Aufgrund der Coronakrise hat ANA die Übernahme ihres letzten A380 verschoben.

Asiana: Sechs A380 besitzt die Fluglinie aus Südkorea. Fünf sind aktuell am Heimatdrehkreuz, dem Flughafen Incheon geparkt. Ein Exemplar steht auf dem Manila International Airport. Der Grund: Mit Lufthansa Technik Philippines betreibt die Tochter der größten deutschen Airline einen Ableger auf den Philippinen, bei dem auch Asiana Großwartungen an ihren A380 durchführen lässt.

British Airways: Auch ein  Airbus A380 der britischen Fluglinie ist zur Wartung bei Lufthansa Technik. Die verbleibenden elf Flugzeuge hat die Airline auf dem französischen Flughafen Châteauroux geparkt.

China Southern Airlines: Alle fünf A380 der chinesischen Airline gehören zu den wenigen Exemplaren, die derzeit noch im aktiven Liniendienst eingesetzt werden.

Emirates: Der größte Betreiber des A380 besitzt derzeit 115 Exemplare des Superjumbos. Sie alle sind gegroundet. Emirates verteilt diese auf dem Dubai International Airport sowie dessen noch im Bau befindlichen Nachfolgerflughafen Dubai World Central. Am 15. Juli sollen die ersten wieder abheben.

Etihad: Die Staatsfluglinie von Abu Dhabi fliegt eigentlich mit zehn A380. Gerüchte über Pläne zur Ausflottung des Superjumbos bestreitet die Airline. Ihre A380-Flotte parkt sie derzeit auf ihrem Heimatflughafen Abu Dhabi International.

Hi Fly: Die portugiesische Wet-lease-Spezialistin besitzt nur einen A380. Zusammen mit China Southern Airline ist sie die einzige Airline, die das Flugzeug derzeit nicht gegroundet hat.

Korean Air: Die zweite südkoreanische A380-Betreiberin zählt zehn Exemplare. Sie alle stehen aktuell ebenfalls auf dem Flughafen Incheon, dem größten Flughafen Südkoreas.

Lufthansa: Von ihren 14 Airbus A380 plant Lufthansa künftig nur noch sieben Exemplare einzusetzen. Diese werden vollständig aus Frankfurt abgezogen und von München aus eingesetzt werden. Derzeit sind in Frankfurt sieben A380 geparkt. Die restlichen sieben stehen auf dem spanischen Abstellflughafen Teruel. Frühestens 2021 werden sie wieder abheben.

Malaysia Airlines: In der Flotte der Nationalairline Malaysias befinden sich sechs A380. Die stehen derzeit alle an ihrem Heimatdrehkreuz, dem Kuala Lumpur International Airport abgestellt.

Qantas: Noch sind die zwölf A380 von Qantas weit verteilt. Neun Exemplare ruhen aktuell jeweils zu dritt auf den Flughäfen von Melbourne, Sydney und Los Angeles. Ein Exemplar verweilt in Abu Dhabi, während sich zwei A380 auf de Flughafen Dresden befinden. Die dort beheimateten Elbe Flugzeugwerke EFW wurden von Qantas mit der Generalüberholung ihrer A380 beauftragt.

Qatar Airways: Auch über den katarischen A380 schwebt das Damoklesschwert. Aufgrund der Covid-19-Pandemie überlegt Qatar-Chef Akbar Al-Baker, alle zehn A380 der Fluglinie auszuflotten. Aktuell stehen alle Exemplare auf dem Doha International Airport.

Singapore Airlines: 19 Exemplare zählt die Erstbetreiberin. Davon stehen derzeit 15 auf ihrem Heimatflughafen Changi in Singapur. Vier A380 hat die Airline nach Alice Springs geschickt. Die australische Stadt im Bundesgebiet Northern Territory liegt nahe der geografischen Mitte des Landes.

Zwei ehemalige A380 von Singapore Airlines, die nach Auslaufen des Leasingvertrages an die deutsche Besitzerin Dr. Peters Group zurückgingen, wurden ins französische Tarbes gebracht. Dort stehen die beiden Rückläufer noch immer – aber in Einzelteilen. 2018 begann dort die Verschrottung der beiden A380. Vergangenes Jahr wurde die Ausschlachtung des ersten A380 bereits zu Ende gebracht.

Thai Airways: Die thailändische Fluglinie besitzt sechs Airbus A380. Vier stehen auf dem Flughafen Bangkok-Suvarnabhumi. Die übrigen beiden sind am U-Tapao International Airport abgestellt. Der Flughafen liegt nahe der Stadt Rayong, die sich etwas mehr als 100 Kilometer südlich von Bangkok befindet.