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Orders und Auslieferungen

Wo Airbus führt, wo Boeing die Nase vorne hat

Im ersten Quartal hat Boeing den Rivalen aus Europa erstmals wieder bei den Auslieferungen überholt. Airbus führt in einer anderen Kategorie. Der große Vergleich.

Zuerst das lange Grounding der 737 Max, dann die Produktionsprobleme bei der 787 und die Verzögerungen bei der 777X. Boeing hatte im Rennen mit Airbus um die meisten Orders und Auslieferungen in den vergangenen Jahren einen sehr schweren Stand. In Sachen Orders kommt hinzu, dass die Amerikaner dem A321 XLR kein Modell entgegensetzen.

Zu Jahresbeginn 2023 hat Boeing Airbus aber zumindest bei den Auslieferungen hinter sich gelassen, wenn auch nur knapp. Im ersten Quartal standen 130 ausgelieferte Boeing-Jets gegenüber 127 Flugzeugen von Airbus. Zum Vergleich: In den ersten Quartalen der Jahre 2022/2021 waren es noch 140/125 Airbus- und 95/77-Boeing-Auslieferungen.

Großteil der Auslieferungen Boeing 737 Max

Dass der amerikanische Hersteller sich nun auf 130 übergebene Flugzeuge hochgearbeitet hat, ist wichtig für die Einnahmeseite. Denn ein großer Teil des Kaufpreises eines Flugzeuges wird erst bei der Übergabe des Fliegers gezahlt. Motor der Boeing-Auslieferungen war die 737 Max, auf die alleine 111 der 130 übergebenen Flieger entfielen.

Von den 127 Airbus-Auslieferungen in den ersten drei Monaten des Jahres gingen 106 aufs Konto der A320-Neo-Familie – 59 A321 Neo, 45 A320 Neo und zwei A319 Neo.

Airbus profitiert von Qatar-Airways-Rückkehr

Bei den Bestellungen hatte Airbus aber die Nase vorne. Bei den Brutto-Aufträgen, also ohne Abzug der Stornierungen, standen Orders für 156 Airbus-Flugzeugen gegenüber 120 für Boeing-Jets. Auch hier dominierten die A320-Neo-Familie (102) und die 737 Max (78).

Bei Airbus ist die Zahl von 33 A350-1000 bemerkenswert. Sie erklärt sich allerdings nicht nur durch die zehn von Lufthansa neu bestellten Exemplare, sondern auch durch die 23 Qatar-Airways-Jets, die nach der Streitbeilegung mit Airbus zurück im Orderbuch sind. Das gilt auch für 50 A321 Neo. Ohne die insgesamt 73 Rückkehrer sähe die Bilanz anders aus.

Großer Brutto-Netto-Unterschied bei Boeing

Airbus erhielt im ersten Quartal 14 Stornierungen, was dazu führte, dass aus 156 Brutto-Bestellungen 142 Netto-Orders wurden. Viel größer ist dieser Unterschied aber bei Boeing.

Zwar ist die Zahl der Abbestellungen beim amerikanischen Flugzeugbauer nicht so leicht einsehbar wie beim europäischen Hersteller. Doch laut der Zeitung Seattle Times blieben bei Boeing von 120 Brutto-Aufträgen nur 56 Netto-Orders übrig – und das, obwohl auch hier 22 zuvor unsichere Bestellungen ins Orderbuch zurückkehrten.

Mehrere Aufträge noch nicht reif für Orderbuch

Einige große Aufträge, die Schlagzeilen machten, sind noch keine unterzeichneten Deals und somit auch noch nicht in den Orderbüchern enthalten. Das gilt etwa für die Megaorders von Air India bei Airbus und Boeing oder für den Boeing-787-Auftrag aus Saudi-Arabien.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie den Airbus-Boeing-Vergleich zum ersten Quartal 2023 in Grafiken. Durch einen Klick aufs Bild öffnet sich die Galerie im Großformat.